Eigentlich wollten wir zu früher Stunde Richtung Masuren aufgebrochen sein. Das hat nicht wirklich geklappt.
Die entzückende Rezeptionistin im Hanza Hotel am Fluss in Danzig macht uns einen Termin beim Zahnarzt für Juan klar. In der ersten Klinik gibt es überhaupt keinen Termin, in der zweiten einen um 14 Uhr. Natürlich nehmen wir den und verlängern gleichzeitig unseren Aufenthalt im Hotel um eine Nacht. Nützt ja alles nicht.
Als wir zum Frühstück gehen, ändert sich der Termin: Wir sollen um eins kommen. Zu versäumen haben wir nichts. Zwar wandern wir noch ein bisschen durch die schöne Stadt, aber der aufziehende Regen macht uns einen Strich durch verschiedene Rechnungen.
Wir trödeln also den Vormittag herum, machen noch ein Päuschen im Hotel. Als der Regen richtig strömt, machen wir uns auf in die Klinik Anna.
Erster Eindruck: Höchst professionell. In dieser Klinik ist alles regelrecht nach Corona-Vorschriften ausgerichtet. Nach dem Ausfüllen der Formulare wird bei uns beiden Fieber ergebnislos gemessen, dann bekommt Juan einen schicken grünen Kittel als Patient, bei mir reicht eine Gesichtsmaske.
Die junge, zierliche Zahnärztin schickt den Meinen erst einmal zum Röntgen. Sie will sich erst einmal ein Bild von der Gesamtsituation machen. Das Implantat hinten unten rechts scheint kein Verursacher der Schmerzen zu sein. Apropos Schmerzen: Gestern und vorgestern hat es ziemlich gepuckert, heute gibt der blöde Zahn Ruhe.
Der letzte Zahn unten rechts ist ein Implantat und murrt auch nicht. Die Zahnärztin tippt auf einen maroden Wurzelkanal unter der Goldkrone davor. Da geht sie aber nicht ran, sondern empfiehlt den Haus-zahnarzt. Und zwar bald. Sie verarztet den Kandidaten für den Moment, verschreibt Antibiotika, die nur bei akuten Beschwerden genommen werden sollen und verabschiedet und. Die Rechnung von kurz über 70 Euro bezahlen wir per Visa.
Die Klinik hat uns wirklich gut gefallen, die Kompetenz der Ärztin ebenso. Wir gehen erst einmal zurück ins Hotel und erholen uns. Inzwischen beginnt es heftiger zu regnen. Passt ja prima zu diesem Tag.
Kurz vor sechs raffen wir uns auf, weil wir in der Apotheke noch das Antibiotikum und die polnische Entsprechung des Chlorhexameds zu besorgen haben.
Es schüttet erbärmlich! Vom trockenen Fuß kann nicht die Rede sein, als wir endlich in der Apotheke eintrudeln. Was wir brauchen, gibt es auch. Also können wir in Ruhe anschließend unter dem Regen durchhuschen bis ins La Cucina. Uns ist heute italienisch. Erst Caprese mit Büffelmozzarella, dann Pasta und zum Schluss Süßes vor dem Goldwasser. Der Hauswein ist übrigens ein Tempranillo, also ein Spanier. Die Italiener würden aufheulen!
Dem Patienten geht es gut, als wir unter heftigem Regen zurück ins Hotel kommen. Morgen früh soll es nun tatsächlich in Richtung Masuren weitergehen. Schauen wir mal.