Aus Santa Clara/San José hauen wir ganz und gar ohne Wehmut ab: Leblose Bürokomplexe, Hitze bis 40 Grad, belanglos. Über die 101 nähern wir uns einer alten Liebe: San Francisco.
Nur knapp 50 Kilometer, da zeigt sich die Schöne. Warum der Himmel hier blauer ist als sonst auf der Welt? Keine Ahnung. Aber schon weit über 20 Jahre kennen wir diesen bestimmten San Francisco-Himmel, in den wir uns schockverliebt haben. Schon in den ersten Strassen ist klar: Daran hat sich nichts geändert.
Wir beschliessen einen Umweg downtown, sind am Union Square. Im „Handlery“ haben wir schon gewohnt, mit Natzilie habe ich eine der schönsten Reisen überhaupt hier verbracht. Bei Tiffany hat Juan damals vor Las Vegas unsere Ringe gekauft. 26 Jahre her. Ach, diese Stadt! So schön. So vielfältig. So voll. Diese grossen Menschenmengen sind nicht unsere. Neben den Hotelpreisen ein Grund, ausserhalb der Stadt zu wohnen.
Ist es denn möglich, dass einem beim Anblick eines – früheren – Gefängnisses das Herz aufgeht? Bei Alcatraz ist das der Fall. Und dann die Schiffe auf der Bay. Ach, wie schön… Über Van Ness kommen wir zum Presidio, das seine militärische Zeit hinter sich hat, dann auf die unvergleichliche Golden Gate Bridge. Du lieber Gott, was ist hier los! Dreispurig pro Richtung die schleichenden Autos, flankiert von tausenden (!) Spaziergängern, die über die Brücke marschieren. Voll wie bei einem wichtigem Marathon in der Startphase.
In Marin County, gleich nach Sausalito, wird’s dann etwas besser mit dem Verkehr. Wir nehmen Reissaus Richtung Novato. In einem dortigen Days Inn haben wie uns drei Nächte eingemietet. Aber wir sind früh dran, das Zimmer ist noch nicht fertig, check-in um drei. Jahaaa…. Also nutzen wir die Zeit, um unsere Vorräte aufzufüllen. Das Hotel ohne Restaurant ist so weit weg vom Schuss, dass man besser eine Bemme in petto hat.
Zunächst landen wir bei Target. Blöd wie alle Targets. Zum Glück gibt es noch ein Safeway, das vom Standard (und Preis) ungefähr unserem Edeka entspricht. Wir kaufen Brot, Wein und Bier und unser Abendessen: Hackbällchen in Tomatensauce für die Mikrowelle, dazu ein hausgemachter Kartoffelsalat. Kurz vor der Kasse muss Juan kurz warten. Wir werden immHandumdrehen Safeway-Clubmembers, was zur Folge hat, dass wir fast 17 Dollar bei unserem Einkauf sparen. Immer aufm quivive 😂
Zurück zum Hotel. Zimmer immer noch nicht fertig. Der glühenden Hitze entfliehen wir in die klimatisierte Lobby und warten fast eine Stunde bis fünf. Endlich haben wir die Bude, die ganz schön und geräumig ist: Zwei Queen sizes, direkter Zugang zum Pool, Kühlschrank, Mikrowelle (Bällchen!). Augenblick ausruhen, dann – Pool.
Sehr schön. Wir spatteln ein bisschen rum, brutzeln in der Sonne und lesen endlich einmal ein paar Seiten.
Dinner im Zimmer: Baguette und Cream cheese als appetizer, Hackbällchen und Kartoffelsalat als Entrée. Dazu einen sehr guten Schluck Chardonnay.
Abends gucken wir eine Art Spiel ohne Grenzen für Kraftprotze namens American Ninja Warrior, dessen Konzept wir sicher bald in Deutschland wiedertreffen werden.
Für morgen haben wir einen Plan….