Matteo hat nicht zuviel versprochen: Das Frühstück in seinem Restaurant Luna ist wirklich bemerkenswert. Spiegeleier, Wurst, Schinken, Käse, Tomaten, aufgeschnittenes Obst… 6 Euro kostet das, ein weiteres Geschenk in Tribunj. Allerdings ist heute das Wetter nicht so sensationell wie gestern. Etwas diesig und viel, viel Wind.
Dieser Wind begleitet uns den ganzen Weg immer am Ufer entlang der kroatischen Adria nach Süden. Wir machen einige Abstecher, laufen durch Dörfer und Hügel hoch zu Kirchen, der Wind pfeift ständig. Wahrscheinlich ist er stolz auf uns.
In den Häfen sehen wir, wie einige Segelcrews gegen die Böen kämpfen – wir hätten auch keine Lust, da draußen bei diesem Wetter herumzuturnen. Die Schiffe halsen, schwojen wie sie wollen. Der wind hat auch mit schweren Yachten leichtes Spiel.
In einem der Dörfchen begegnen uns die Belgier wieder, die mit ihren Oldtimern eine Rallye von Lubljana nach Zagreb fahren. Wir haben auch endlich mal Gelegenheit, den grossartigen Austin Hailey aus der Nähe zu betrachten. Tatsächlich ist es ein Jensen. Oha!
Als wir gegen Mittag nach Split kommen, ist sehr zwar wärmer, aber immer noch recht windig.
Split ist mit um die 180 000 Einwohner eine Großstadt, die vom Hafen dominiert wird.
Wir landen mit Uschis Hilfe direkt am Fähranleger. Der Check-in beginnt erst gegen drei, ab vier kann man sich für das Boarding in die Snav-Fähre (so heißt die Reederei) nach Ancona einreihen, das um 18 Uhr beginnen soll, damit der Lahn namens Aurelia um 20:15 Uhr ablegen kann.
Wir haben zwei Stunden Zeit, uns in der ausgesprochen sehenswerten Altstadt von Split herumzutreiben, die alten Stadtmauern, ein paar Kirchen und Kneipen zu besichtigen.
Der Check-in für die Fähre verläuft danach noch problemlos, was sicherlich damit zu tun hat, dass wir alle Angaben schon online eingereicht haben. Als sich endlich das Tor zur Aurelia, unserer Fähre, öffnet, ist dagegen die Ratlosigkeit groß. Auch der süditalienische Fiat-500er-Club neben uns ist überfordert. Was wann wie wo? Niemand sagt so recht, was nun passieren soll. Erst Passkontrolle, dann Ticket-Check. Aha, das Auto muss rückwärts eingeparkt werden. Was für uns noch recht einfach geht, ist für die Lastwagen mit Anhänger eine Herausforderung. In Millimeterarbeit schleichen die an Bord.
Der Service an Bord der italienischen Fähre ist unterirdisch. Niemand informiert, kein hilfreicher Geist ist zu finden. Die Kabine, die wir online gebucht hatten, hat natürlich nichts mit dem Bild zu tun, das wir gesehen haben. Aber wir sind froh, in eine Aussenkabine investiert zu haben. Alles andere sieht recht schrottig aus, die Decks mit der Liegechairs haben auch höchstens Holzklasse-Standard.
Online haben wir ein Dinner-Buffet mitgebucht, das vor allem einen Nachteil hat. Man darf zwar Pasta, Fisch oder Fleisch mit einer Beilage, ein Dessertkuchen und ein Wasser vertilgen, muss aber alle Gänge gleichzeitig mitnehmen. Das hat natürlich zur Folge, dass das gesamte Essen handwarm ist, sobald man durch die Formalitäten erst einmal durch ist. Wir beschließen, alles mit Humor zu nehmen und mit Weißwein herunterzuspülen. Das gelingt.
Natürlich gibt es kein wifi an Bord, aber was soll’s? Die Fernseher zeigen auch nur Schnee. Wir werden noch früh genug erfahren, wer die Präsidentschaftswahlen in Österreich gewonnen hat.
Wir sitzen spöter ohne Licht, aber mit Weißwein auf der Bettkante und beobachten durch das relativ große Fenster, wie über Kroatien ein Gewitter tobt. Das Wetterleuchten ist einfach fabelhaft!
Unsere Fähre schlingert ein bisschen vor sich hin, aber bisher sind wir nicht so empfindlich.
Wenn wir morgen aufwachen, sind wir schon in italienischen Hoheitsgewässern. Buona notte.
Que lindas fotos! Que hermosos lugares!!!
Gracias. pero faltaban las ballenas de la península Valdés. te acordas? un beso grande, amiga!