Morgens in Toledo fragen wir uns, wo wir wohl am Abend sein werden. Keine Ahnung! Erst einmal geht’s Richtung Süden und zwar durch alle möglichen meteorologischen Situationen: Es regnet, wir irren durch eine Wolke, dichter Nebel lässt die Sicht auf 20 Meter schrumpfen, wir erwischen wieder einmal eine unsägliche Straße. Mit anderen Worten: Es macht Spaß!
Riesige Olivenplantagen, Viehherden so groß wie in Südamerika, Schafe, deren Wolle für einen ganzen Kontinent reichen würde – Spaniens Mitte hat viel zu bieten. All die Orte, deren Namen wir sofort wieder vergessen, all die Weiden und Hügel, über deren Serpentinen wir uns schlängeln…
Wo wollen wir eigentlich hin? Irgendwann beschließen wir in einer Bar, die verdächtig nach Stundenhotel aussieht: Sevilla.
Nach Stunden auf der Landstrasse reicht es nun auch: die letzten 100 Kilometer geht’s auf die Autobahn. Auf irgendeinem Rastplatz machen wir das Hotel klar; das „Derby“ mitten in der Altstadt. Der Weg dahin ist noch ganz ok, aber das Parkhaus ist die Pest: Engste Plätze, Wege, die im Nirgendwo enden – oh, oh – da ist einer übelst genervt …
Aber letztlich ist das Zimmer ok. Wir können also mal gucken, wie das weltweit drittgrößte Gotteshaus aus der Nähe aussieht. Also: Wahnsinnig! Ganz und gar großartig. Und das bei Dunkelheit! Und bei 20 Grad. Wir sind in Südeuropa angekommen!
Wir essen gemütlich Lammkoteletts und Iberico-Schwein in einem Restaurant mit vielen Chinesen und beschließen, noch einen Tag in Sevilla anzuhängen, um die ganze Pracht auch mal bei Tag anzusehen.
Fröhlich unterwegs Richtung Hotel fallen wir noch in einer Bar ein; zwei eiskalte Hierbas sind Dessert und Abschluss dieses anstrengenden Reisetages. An der Rezeption machen wir noch schnell das Zimmer für morgen klar: Über booking ist es günstiger als direkt im Hotel – also dann eben so.