Highway 1

Pismo Beach verlassen wir bei dichtem Nebel Richtung Norden. Auch wenn Big Sur & Co gesperrt sind, haben wir uns entschlossen, bis nach San Simeon, also kurz hinters Hearst Castle, auf dem Pacific Coast Highway zu fahren. Aber erst geht es mal auf die 101 nach Norden. Es sind ja alles Entfernungen, und es ist recht viel los auf dem Highway.

 

Alles spätestens vergessen, als wir wieder an der Küste kommen. Wie so oft schwabert der Nebel um die Küstenregion, aber trotzdem haben wir wunderbare Ausblicke auf den Ozean. Diese Blautöne! Dieses Türkis! Dazu oft weisse Strände oder vom Ozean glänzende Klippen. Das ist schon etwas ganz, ganz Tolles!

 

Möglicherweis hat es mit der Sperrung der 1 zu tun, aber am Hearst Castle ist relativ wenig los. Ein paar Busse, eine paar Dutzend Autos, entzückend behütete Zeugen Jehovas vorm Eingang zum Visitor Center. Das gucken wir uns in Ruhe an, sehen aus der Entfernung auf einem Hügel Hearst Castle – und haben überhaupt keine Lust, 50 Dollar für eine Bustour dahin zu zahlen. Lieber fahren wir noch ein bisschen an der Küste entlang.

 

Mit dem Schloss hat sich übrigens der Zeitschriftentycoon William Randolph Hearst („Citizen Kane“ mit dem unvergleichlichen Orson Welles) ein Denkmal gesetzt. Das Schloss im Zuckerbäckerstil thront hoch über der Pier, von der aus im 19. und 20. Jahrhundert die Hearsts mit eigenen Schiffen ihre Minenprodukte in die Welt expediert haben. 

 

Zum Glück fahren wir noch weiter nach Norden! Ein paar Meilen später sehen wir eine grosse Kolonie von See-Elefanten. Sie machen genauso einen Krach wie in San Francisco, aber durch die Meeresbrise nimmt man den Gestank nicht so wahr 🙂 Wir beobachten die grossen Tiere eine Weile, sind aber manchmal abgelenkt von den winzigen Squirrels, den Eichhörnchen, die ihre Jungen vor den überall herumlungernden Adlern schützen wollen. Sehr, sehr interessant! Bald machen wir uns dennoch auf den Weg zurück, denn wir müssen ja auch noch irgendwo bleiben.

 

Quer durchs Land geht es nach Paso Robles über eine wunderschöne Strasse. Hügellige Landschaften, die manchmal noch unter Wolken verschwinden, dann beginnen die Weinbaugebiete. Ungeahnte Grössen von Weinfeldern, dazu italienisch oder französisch inspirierte Gutshäuser. Das ist schon doll!

 

Zurück auf der 101 merken wir, dass es wieder warm geworden ist. 40 Grad. Puh! Zum Glück wird es bald gemässigter. Mit 30 Grad können wir gut leben, die 26, die in Soledad herrschen, sind sehr angenehm. Soledad? Wie unsere Nichte in Buenos Aires? Ja. Eine Kleinstadt hier in Kalifornien, die gerade mal zwei Motels hat, die laut booking ausgebucht sind.

 

Aber wie so oft gibt es doch noch ein Zimmerchen für uns. Wir sind leicht entsetzt über die Preise, die in dieser Gegend aufgerufen werden. Da ist das Harvest Inn mit 110 $ – inkl. AAA Discount – ein echtes Schnäppchen. Wir hatten erst Monterey oder Carmel by the Sea überlegt – da sind sie völlig meschugge mit den Preisen. Das hat, wurde uns berichtet, ursächlich mit dem Silicon Valley zu tum. Da wird so viel Geld verdient, dass es den Leuten egal ist, ob sie 400 oder 500 Dollar pro Nacht bezahlen. Uns ist das natürlich keineswegs egal.

 

Das Zimmer im Harvest Inn ist geräumig, auf dem Weg zum Restaurant nebenan entdecken wir eine Waschmaschine nebst Trockner – genau das brauchen wir noch. Das Restaurant ist in mexikanischer Hand, das Essen, wenn man es gut meint, mittelmässig. Wir sind schnell wieder weg und kümmern uns ums Hausfrauliche, die Wäsche…

 

Wir sind schon sehr gespannt, wo wir morgen wohl landen werden. San Francisco ist noch ungefähr 150 Meilen entfernt.

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