Wenn morgens kurz nach acht im Hotel das Telefon klingelt, gibt es meist keine guten Nachrichten. Hat heute, Freitag, auch ganz prima geklappt. Jennifer von Tony’s Auto Repair ist untröstlich, aber das Sch***-Getriebe ist noch nicht da. Und es gibt in Las Vegas auch keine Alternative, sie habe alles probiert. Wo ist das Ding? Unterwegs. Montag würde es hundertprozentig klappen. Spontan sinkt unsere Laune unter den Tiefstpunkt. Noch zwei Tage hier in Vegas?
Nachdem wir uns ein bisschen berappelt und fast wieder vertragen haben, kommt Plan B. Die Verlängerung des Hotels kostet eine Höllenkohle – und viel mehr, als zwischen Zimmer und Pool hin- und herzuhuschen, kann man bei 47 Grad auch nicht machen. Wir sind richtig genervt.
Erstmal gehen wir lustlos frühstücken, dann machen wir den Mietwagen für zwei weitere Tage und natürlich viel Geld klar und buchen uns zwei Nächte in Barstow, mitten in der Wüste, auf der alten Route 66 ein. Wenn wir unterwegs sind, bessert sich hoffentlich auch die Laune. Montag rufen wir dann hier an und sehen, was los ist. Zum Heulen!!!!!!
Am Pool verbrenne ich mir fast den Arm an der Stuhllehne, ein Kind heult, weil das Wasser so warm ist. Recht hat das Kind.
Im Zimmer sehen wir online und auf CNN, was sich derweil auf dem G20-Gipfel auf und jenseits der Konferenz in Hamburg abspielt. Die Schanze brennt, über 100 Autos wurden abgefackelt, über 200 Polizeibeamte verletzt.
Verglichen damit muss ich hier nun wirklich nicht weiter rumheulen. Wir hoffen, dass es allen, die wir kennen – und möglichst auch allen anderen – gut geht und dass sie alle in Sicherheit sind.