Was für eine wunderbar geruhsame Woche, die wir auf der Mas Rabassan hier in der Provence verbringen durften. Heute abend kochen wir noch etwas aus Resten, dann sollen sich doch mal wieder andere Leute um uns kümmern. Statt Apartment Hotel, ist ja auch etwas Schönes.
Der Morgen beginnt mit einem kleinen Ausflug. In Lumière kaufen wir direkt von der Winzer-Kooperative den wunderbaren Rotwein, den wir gestern mit Agnetha und Erling auf der Terrasse getrunken haben, dazu noch ein anderes, ebenfalls prämiertes Tröpfchen, bevor es in Apt an die Auswahl einiger Konfitüren geht. Natürlich in erster Linie Feigenmarmelade. Wir haben zwar noch ein Glas aus Kroatien zuhause, aber die Leute auf Cres kochen Feigen gern mit Schokolade zusammen. Das sehen die Comtes de Provence anders: 65 Prozent Frucht – göttlich. Von Lidl noch ein paar Flaschen Wasser für die Reise; leider gibt es hier in Apt kein Schwarzbrot bei denen. Also werden wir morgen ein paar Bemmen (Achtung, Karin!) mit Feinbrot schmieren.
Vom wilden Shopping erholen wir uns erst einmal mit einer kleinen Rundfahrt durch die Gemeinde, vorbei an Bonnieux und durch die Weinfelder. Ein paar Touristen begegnen uns, ein Cabrio aus Baden-Baden, ein Opel aus Essen, Wohnmobile aus der Schweiz und Belgien, aber ansonsten haben wir die Natur ganz für uns allein. Dazu einen atemberaubenden Blick auf den Mont Ventoux etwas nordöstlich. So langsam, langsam stellt sich hier etwas mit dem Indian Summer Vergleichbares ein. Besonders bei so schönem Sonnenschein wie heute.
Zuhause planen wir, uns ums Gepäck zu kümmern, das scheitert aber zunächst an eben der Sonne. Zu einem Gläschen Weisswein auf der Terrasse gibt es einen Blick in den Atlas (richtig aus Papier, schon ein bisschen ausgefleddert), um die erste Etappe für morgen zu überlegen. Grobe Richtung Italien, das ist schon einmal klar. Aber ob es morgen wirklich bis nach Turin geht? Mal gucken…
Damit wir nicht gleich beim Weinchen abstürzen, kommt nun doch das Gepäck an die Reihe. Wir haben eine gemeinsame Tasche, sozusagen einen Overnighter. Da kommt rein, was wir in den nächsten Tagen so brauchen werden. Alles andere verschwindet in zwei weiteren Taschen, unseren privaten, individuellen Nachschublagern. Dazu gehören Shorts und dünne Shirts, Sandalen und Birkenstocks, Badebüxen und Ähnliches. Wir brauchen stattdessen Polos und Hemden, ein leichtes Pullöverchen und lange Hosen.
Zwar erwarten wir in den nächsten Tagen noch ganz schönes Wetter, aber man kann es nicht mehr leugnen: Es ist Herbst. Hier bei Joucas werden früh morgens drei, vier Grad gemessen. Natürlich steigt die Temperatur bei Sonne, aber um die 20 Grad ist dann auch Schluss. Je näher und höher wir an die Alpen kommen werden, umso wichtiger wird das Fleece, das ist klar. Entsprechend wird gepackt…
Juan kümmert sich gerade um den letzten Provence-Fotoschwung, also mache ich freiwillig Küchendienst und damit Klopse…