Nach einem recht frühen Frühstück packen wir mal wieder unsere sieben Sachen und verlassen Rabac. Ein niedliches Örtchen!
Immer entlang der Küste und mit atemberaubenden Ausblicken auf die heute blitzblaue Adria fahren wir ungefähr 20 Kilometer bis zum Fährhafen Brestova, von wo aus wir auf die Insel Cres übersetzen werden. Vor uns schon eine recht lange Schlange, aber die ficht uns nicht.
Wir zahlen rund 18 Euro für die Überfahrt und gucken uns die überwiegend deutschen und österreichischen Wohnmobile an. Plötzlich wird ein Hütchenspieler aktiv, dem auch gleich ein paar Leute auf den Leim gehen. Als er ein paar Minuten später mit seinem Tischchen an uns vorbeitrottet, sagt er mit einem breiten Grinsen und Blick auf unser Nummetnschild radebrechend:“Ah, Hansestadt Hamburg. Ihr habt auf St. Pauli genug wie ich.“ ja 🙂
Wir warten nur eine knappe dreiviertel Stunde, bis die Fähre anlegt und wir auch sehr bald übersetzen können. Die Fahrt dauert 20 oder 25 Minuten und gibt einen guten Eindruck von der grünen Küste mit ihren Felsenklippen. Sehr hübsch anzusehen!
Auf Cres erwartet uns erst einmal eine 28 Kilometer lange, recht abenteuerliche Fahrt auf schmaler, kurvenreicher Straße Richtung Cres, dem Hauptstädtchen ungefähr in der Inselmitte. Links und rechts attraktive Ausblicke – da macht alles einen guten Eindruck.
Aber dann erst Cres! Eine Bilderbuch-Hafenstadt mit Fischerbötchen, hinreisenden Yachten, kurzbehosten Touristen – und uns. Wir erkunden erst einmal zu Fuß die Hafenkante, nachdem wir feststellen mussten, dass die Tourist Information eine ausgedehnte Mittagspause macht. Hier und da, wo App steht, was Appartement bedeutet, klingeln wir mal, um uns nach einer Unterkunft zu erkundigen, aber entweder macht niemand auf, oder es gefällt uns nicht. Also ab in ein Café mit Wifi, damit wir mal ein bisschen stöbern können.
Zwei Apartments auf booking finden wir ganz gut. Wir steuern das erste an und scheuchen einen komischen Kauz auf. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie gefällt mir der Laden nicht. Also Plan B, die Villa Lavanda. Ein gut Englisch sprechendes Mädchen namens Mirta zeigt uns erst ein großes Apartment, dann ein übersichtliches Zimmer, beide mit tollem Blick und Balkon. Ich will das Zimmer, weil ich da vom Bett aus aufs Meer gucken kann.
Es gefällt uns hier wirklich gut. Der Blick über die Dächer zum Hafen, der vielleicht 100 Meter Luftlinie entfernt ist – perfekt. Wie bestellt läuft eine wunderschöne Ketsch ein. Ach, ist das schön!
Weil Juan unbedingt ein Bild vom gegenüber liegenden Hügel machen will, suchen und finden wir auch dort einen Supermarkt, kaufen guten kroatischen Chardonnay, bisschen Brot, Butter und Schinken – vollkommen!
Im Moment können wir uns kaum vorstellen, uns auch nur einen Millimeter von unserem großartigen Balkon weg zu bewegen. Und es ist völlig egal, dass ein paar Wolken über den Bergen aufziehen. Regen? Dann nehme ich das Bunte eben rein. So ein Platz kennt kein Wetter!
Zur Pension gehört übrigens auch ein Restaurant: Der Vater des niedlichen Mädchens ist Fischer. Nur, wenn man Pulpo oder Lamm haben will, sollte man vorher Bescheid geben – das würde eben dauern. Ansonsten ist alles auf der Karte. Und ein 10-Prozent-Bonus für uns Hausgäste. Ganz vergessen: Frühstück ist im Tagespreis von 50 Euro (minus 10 Prozent, will wir nicht über booking, sondern direkt gebucht haben) drin. Mutter und Tochter kochen gerade Marmelade: Können wir morgen früh probieren. Ach, wie schön. Sagte ich das schon?