Der Umzug vom Hotel in unser Apartment ist ganz problemlos, Vermieter Jesus pünktlich um elf in der riesigen Doorman Lobby: Grauchen vor der Tür, also peu à peu den gesamten Krempel in unser schickes Apartment im 8. Stock auf der Azopardo 765 (fürs suchende Fingerchen), zwischen dem todschicken Puerto Madero und dem urigen San Telmo gelegen.
Es hat sich ja einiges angesammelt: Plastiktüten mit Wäsche, Wasser, Crackern und mehr. Klamotten frisch gewaschen und eben nicht. Das ganze Campingzeug… Wir müssen alles mal durchgucken und auch sortieren, was die Holländer mitsamt dem Grauchen kriegen.
Unser Apartment ist ca. 65 qm groß, hat ein Schlafzimmer mit Umkleide und Bad en suite, ein Wohnzimmer mit Lümmelcouch, vier Stühlen und Glastisch, Gästeklo, offene Küche mit zwei Barhockern, großem Kühlschrank, Geschirrspüler, Wasch-/Trockner – alles da. Sehr, sehr hell, außerdem mit einem Balkon. Im 3. gibt’s einen Pool und ein gym. Schöne Bleibe für einen Monat. Zumal es auch air condition in beiden Räumen getrennt gibt. Da wir zum Wochenende (merry xmas) 37 Grad erwarten, ein cooler Grund zur Freude.
Wir räumen ein bisschen ein, damit es hier nicht so usselig wird, und machen eine Einkaufsliste für den Supermarkt. Da wollen wir noch richtig zuschlagen, solange wir das Auto haben, denn heute Abend geht’s Grauchen bis zur Übergabe in eine Garage.
Haben wir gedacht. Und? Nichts. Gar nichts. Grauchen sagt keinen Piep. Batterie. Toll an einem Sonntagnachmitrag in der Großstadt; Laune auf dem Tiefpunkt. Der erste Hilfsdienst hat kein Überbrückungskabel, das müssten wir besorgen. Hä? Dann kommt uns die glorreiche Idee, den ACA anzurufen, den hiesigen ADAC. Und der kommt zur Hilfe, weil er einen Deal mit den Deutschen und wir eine Mitgliedskarte haben. Eine halbe Stunde nach dem Anruf fährt der Helfer vor. Offenbar ist die Batterie hinüber. Es ist halb fünf – bis fünf ist die ACA-Werkstatt in Palermo geöffnet. Auf der Godoy Cruz, so wir am Anfang beim Schweden gewohnt haben… Dort wird allerdings vermutet, dass es sich nicht um die Batterie handelt. Was soll’s? Quer durch die Stadt: Wir stellen das Grauchen bei Nissan vor die Tür und sehen morgen weiter. Mist, Mist, Mist.
Aber Jammern nützt ja bekanntlich nichts, also schnappen wir ein Taxi zu Jumbo Palermo, einem riesigen Supermarkt, der selbstverständlich geöffnet ist. Großeinkauf inkl. gebratenem Huhn, das mit einem Salat unser Abendessen ist. Ein bisschen frustriert sind wir schon. Aber wir wollen die Kiste natürlich auch in vernünftigem Zustand weitergeben. Das gute, gute Grauchen …