Wir sind jetzt schon so lange in Lagos, dass es Rituale gibt. Ein wichtiges ist der Markt am Sonnabend.
Bei strahlendem Sonnenschein ist frischem Wind machen wir uns wieder einmal auf den Weg in den Ort.
In einer Seitenstraße kündigt ein Golfladen einen Totalausverkauf an. Der Engländer, der ihn betreibt, will lieber ein Ende mit Schrecken. Bereits seit zwei Jahren untergräbt der Brexit viele Geschäfte an der Algarve und anderswo. Die ersten Briten sind schon weg, viele werden wohl folgen. Ich kaufe mir einen Golfrock, der statt 90 bin 20 Euro kostet und wünsche dem Typen alles Gute.
Natürlich haben wir auf dem Markt bereits eine „Stammhändlerin“, bei der wir Mandeln und Feigen einkaufen. Die Feigen eins zwei Euro teurer geworden, das Kilo kostet nun 12 Euro. Dagegen haben wir Hoffnung für die Mandeln, denn im Umland konnten wir bereits die ersten blühenden Mandelbäume entdecken.
Das Frühstück im Marktcafé fällt aus – zu hektisch. Stattdessen Americano und die hiesigen Milchcroissants, die fast wie Brioches schmecken, in einem anderen Café.
Auf dem Rückweg zu Fuß nach Hause ergänzen wir unsere Einkäufe durch Brot und eine Handvoll Rinderhackfleisch, entdecken ganz nebenbei noch ein neues Viertel und ein paar putzige Strässchen.
Während die Sonne ganz sanft im Meer versinkt, köchelt das Ragù auf dem Herd. Wir singen Ana in Argentinien ein grausliches Geburtstagslied und lachen und kichern. In Buenos Aires gibt es morgen eine „choripan“-Geburtstagsparty. Chorions – die absolute Luxusversion einer Wurst vom Grill im Brötchen. Da die Würstchen der Portugiesen für unseren Geschmack nichts taugen, werden wir wohl nächste Woche mal wieder beim deutschen Metzger vorsprechen.
Zum Abendessen gibt es heute aber erst einmal Spaghetti Bolognese. Nudeln machen glücklich!