Shenzhen Tückische Roller


Die Chinesen lieben ihre Roller. Sind sie früher zu Zigtausenden mit ihren Knattermobilen durch die Städte geheizt, ist inzwischen eine relative Ruhe eingekehrt. Sämtliche Roller sind elektrisch. Das ist gut für die Umwelt und schlecht fürs Herz, denn die Dinger jagen dich! Ob auf der Strasse, auf Fussgängerwegen, sogar auf Treppen: Sie kommen von hinten, sie kommen von vorn. Von links, von rechts. Und weil sie ja elektrisch und dadurch kaum zu hören sind, wird gehupt. Und gehupt. Und gehubt. Ein unvorstellbarer Lärm! Und trotzdem muss man ständig auf der Hut sein, nach hinten vorn und zu allen Seiten schielen, damit sie einen nicht fertigmachen. Mich stressen die Roller, Juan ist da entspannter.

 

Uns hat es heute bei schwülem Wetter und 25 Grad Richtung Museum of Science and Technology getrieben. Zu Fuss, versteht sich. Aber letzlich hatten wir doch keine Lust auf Museum, haben es von aussen angesehen und sind wieder umgekehrt und durch die Gassen gestromert.

 

Mir hat es ganz einfach gereicht. Ich wollte nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nicht riechen und nichts schmecken, sondern mich einfach aufs Ohr legen. Juan hat da viel mehr Energie. Nach einem Kaffee und einem Tee für mich ist er wieder los auf die Strasse, hat die elektronischen Superstores abgeklappert und nach einigen Stunden fröhlich eine Stick-Trophäe mit nach Hause gebracht.  Ausserdem hat er mit China mobile verhandelt. Die Karte die eigentlich fürchterlich viele GBs haben soll, tut‘s einfach nicht. Er hat kostenlosen Ersatz  bekommen und somit eine Chance, auf Daten ohne wifi zuzugreifen.

 

Alles also mächtig erfolgreich.Natürlich sind wir dann gemeinsam noch mal vor die Tür gegangen, haben in einem Alsterhaus-ähnlichen Kaufhaus herumgeguckt, nach Essbarem geforscht. Letztlich sind wir dann doch wieder in einem dieser wunderbaren Strassenrestaurants mit einer Art Buffet gelandet, haben Entenkeulen und scharfen Reis gegessen und dazu eiskaltes Tsingtao-Bier getrunken. Früh ins Hotel, denn morgen geht es nach Guangzhou.

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