Nordseeküste. Wechselhaft.

Platsch, quietsch, platsch… So ähnlich hört es sich an, als wir über die klitschnasse Wiese zum Flohmarkt in Tarm latschen. Wir haben Sprüh-, Platz- und Starkregen hinter uns, die Sonne gesehen und schemenhafte Regenbögen. Das Thermometer tanzt Tango zwischen 11 und 18 Grad, aber wir sind ja nicht aus Zucker.

 

Der Flohmarkt am Mittwoch in Tarm zeigt Bekanntes vom Sonntagsflohmarkt in Bork Havn, aber unvergleichlich sind die beiden Bands, die bei Wind und Wetter und einige hundert Meter voneinander entfernt aufspielen. Volksmusik mit Ziehharmonika und mehr, kein Musiker jünger als 85. Das Publikum ist derselbe Jahrgang und völlig unbeeindruckt von stürmischen Böen. Bevor der nächste Regen losbricht, machen wir uns – platsch, quietsch, platsch – buchstäblich vom Acker.

 

Sitzheizung auf Minimum und Blick nach vorn: wogende Weizenfelder, blühende Sonnenblumen und Kartoffelacker, ein paar träge Kühe und bewegungslose Pferde begleiten uns auf dem Weg nach Ringkøbing. Was wir hier nun wieder wollen? Nichts! Schlendern durch den Hafen und die putzige Fussgängerzone, keine Lust auf Backfisch mit Kartoffelsalat oder gar das chinesische Buffet, das wir von früheren Reisen kennen.

 

Wir fahren die große Kurve durch die Dünenlandschaft, lassen links einen enormen Binnensee, rechts die Nordsee. Blick immer wieder auf die Wolken.

Vorsichtshalber rollen wir in Henne Strand ein, schnappen uns vom Vermieter Golf Voucher (muss man täglich frisch holen) und nebenan die unvergleichlichen Hot Dogs „mit alles“. Danach muss man eigentlich duschen, weil es einfach eine wunderbare Sauerei ist.

Die wollen wir auch nachbauen und gehen shoppen: Brioche-Brötchen, geröstete und frische Zwiebeln, ein Glas dänischen Gurkensalat, der unentschieden zwischen süss und sauer schwankt, Remoulade, Ketchup und naturidentischen Senf. Möge die Orgie beginnen.

 

Es ist so windig, dass wir zum Golfen keine Lust haben, sondern uns einfach zuhause mit Büchern zusammenrollen. Nicht auszuschließen, dass wir nachher noch ein bisschen ballern gehen, also auf die Driving Range. Aber vielleicht auch nicht. Heute Abend gibt den Rest der Lauchtarte von gestern und einen guten Schluck Wein. Was braucht man denn noch?

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