Es ist frisch, sonnig und wunderschön, als wir das Days Inn in Novato Richtung Küste verlassen. Wir haben überhaupt keine Lust auf überfüllte Highways, deshalb reden wir mit unserer Uschi über eine Landpartie. Zum Glück! Mit der Strasse nach Marshall erwischen wir ein wunderschönes Stück Kalifornien. Sanfte Hügel, hinreissende Ranches, dunkle Wälder, goldene Prärien. Mit der Ankunft auf Highway 1 (das ist wieder was fürs Fingerchen auf der Karte) fahren wir erst einmal parallel zu einer schmalen Bay, in der sich neben Seglern vor allem Austernfischer niedergelassen haben. Das Beste: Hier ist nicht viel los.
Am Meer wird der Verkehr ein bisschen dichter, die Strasse immer kurvenreicher, das Meer von intensiverem Türkis. Dieser Teil der Traumstrasse Nr. 1 ist wieder einmal der Hammer! Mittags, kurz nach zwei, biegen wir von der Küstenstrasse zu einem Supermarkt in Gualala ab, um einen Kaffee zum Mitnehmen zu kaufen. Direkt am Strand steht ein tolles Hotel namens Breakers Inn, ganz aus Hokz gebaut, schmiegt es sich an die Küste. In Unterkünften wie diesen ist unter 250$ die Nacht nichts zu machen. Das ist nun wirklich nicht unsere Preisklasse.
Wir sind kurz davor, Rosie wieder auf die Strasse zu bringen, als ich ein winziges Schild sehe: Midweek’s Special. Das müssen wir uns ansehen! Die Hotelchefin ist aus Dänemark,aber wohlmschon mit der Mayflower eingereist, spricht ein bisschen deutsch und ist kurz davor, mich zu adoptieren, als ich mich mit „mange tak“ für irgendetwas bedanke.
Kurzum: Wir kriegen zu einem super Tarif ein entzückendes Zimmer mit Balkon und Himmelbett. Startschuss für einen luxuriösen Nachmittag: Füsse hoch Richtung Meer, jeder mit einem Buch, vor uns der Pazifik, kreisende Möven, elegante Adler – unbeschreiblich schön!
Kurz vor sieben begibt sich Juan auf einen Erkundungsausflug: Um die Hotelkosten wieder zu relativieren, essen wir im Zimmer. Aber was? Neben dem Breakers Inn gibt es den Surf Supermarket, in den stürzen wir gemeinsam kurz vor Schluss: Gebratene Hühnerteile und Eis zum Nachtisch!
Aus unseren Vorräten schnappen wir noch zwei reife Avocados, der Cabernet ist offen, der Horizont auch.
Der Blick, das Zimmer, das Abendessen, das Lesen zu zweit bei untergehender Sonne über dem Pazifik – das ist der pure Luxus. Wir sind ganz glücklich, das erleben zu dürfen!
Was für eine tolle küste, weltweit mit das Beste. Wir sind bis nach Mendocino gekommen, leider bei Nieselregen. Aber mit Kolibris also der kleine blütensauger, auf Armlänge entfernt. Wir hätten weiter hoch fahren sollen aber das macht Ihr ja jetzt. Weiter so, immer weiter..
Wirklich schwer zu schlagen. Bin sehr gespannt, wie’s weiter nördlich wird. aber hier könnten wir uns einnisten und immer nur aufs Meer gucken. Nachts unter einem Sternenhimmel wie in den Wüsten. Ganz, ganz toll!