Henne Strand. Woche 3.

Erstaunlich, wie entspannt man hier an der Nordsee die Zeit vertrödelt. Eigentlich machen wir gar nichts. Jeden Tag 9 Loch Golf, mal bei 28 Grad, mal bei Regen und 16. Kochen zuhause, einkaufen in Henne oder Nørre Nebel, dem nächst größeren Dorf.

Der Einkauf ist allerdings ein Thema hier. Offenbar leben die Dänen überwiegend von Würstchen, also pølser, und Hamburgern. Fleisch ist abgepackt, Gemüse im Zweifel auch. Tatsächlich geht uns langsam die Fantasie aus, was man wie auf den Tisch bringt. Wobei: Juan ist überwiegend der Koch und zaubert Erstaunliches nach Blick in den Kühlschrank.

 

Man spürt hier übrigens, dass die Sommerferien langsam zu Ende gehen. Es ist leerer im Ort, noch leerer am Strand. Die ganze Gegend hier wird übrigens überwiegend von Norddeutschen okkupiert: Hamburger überall, aber auch zahlreiche Autos und Wohnmobile von der Ostseeküste. Allerdings: Ähnlich treue Golfplatzbesucher wie wir kommen aus Friedrichshafen. Seit dreissig Jahren fahren sie in diese Gegend. Erst als engagierte Surfer immer nach Bork Havn, heute etwas ruhiger, aber ebenfalls engagiert zum Golfen nach Outrup. Er übt am Bodensee fleissig Dänisch, seine Frau liebt zwar das Land, findet die Sprache allerdings doof. Wir haben mit einem Deutschen gesprochen, der hier seit vielen Jahren lebt: Dänisch lesen kann er gut, aber die Aussprache macht ihn fertig: „Fünf Millionen Dänen und sechs Millionen Dialekte.“ Nette Leute, unsere Bekannten aus Friedrichshafen, die nahezu dialektfrei sprechen: Sie kommt ursprünglich aus Hannover, er aus Berlin. Seit 43 Jahren leben sie am Bodensee, wie sich bei einem kleinen Klönschnack herausstellt.

Kontakte zu Dänen gibt es überhaupt nicht, sieht man mal von Supermarkt und Kneipe ab. Sie scheinen noch zurueckhaltender als wir Norddeutschen.

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