Henne Strand mal wieder

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Fährt man von Hamburg über die A23 und dann weiter über die Dörfer, braucht man gute fünf Stunden bis in dieses putzige Henne Strand. Von 330 Kilometern hatten die ersten 250 eine Aufgabe zu erfüllen: Die Natur braucht Wasser. Hat sie bekommen.

Kurz hinter Tønder, also schon in Dänemark, sehen wir den ersten blauen Fetzen am Himmel. Der wird was: Hinter Ribe und vor Esbjerg scheint es keinen Tropfen gegeben zu haben. Damit haben wir bei Skærbâk klare Sicht auf dolle Oldtimer. Irgendwo horten sich die classic cars, aber wir forschen nicht weiter nach, freuen uns nur am Anblick.

 

Ausserdem haben wir Hunger. Das „Pille“, das irgendwo an der 11 liegt, scheint Treffpunkt aller dänischer Gourmands zu sehen. Ungeheuer, was die da in sich reinschaufeln. Wir schaufeln nur deshalb nicht mit, weil uns die Schlange zu lang ist.

 

Inzwischen hat Købmand Hansen, unser Vermieter, eine SMS verschickt: Das Haus ist schon fertig für uns. Durch blühende Heide in sanften Dünen fahren wir in Henne Strand ein. Office der Agentur: In weniger als zwei Minuten habe ich den Schlüssel, zwei Beutel mit Bettwäsche und Handtüchern. Wenn mal jemand gucken will, wie Organisation funktioniert: der Kœbmand.

 

Wir lassrn das Auto noch einen Moment stehen, gucken ein wenig aufs Meer und essen in der Hauptstrasse einen grandiosen Hot Dog „mit alles“. Danach muss man eigentlich baden…

 

Das Haus. Genau wie beschrieben gegenüber dem Nudistencamping. In der Nachbarschaft mal gerade ein Auto aus Dänemark, der Rest aus Hamburg, Pinneberg und versprengte Nordrhein-Westfalen.

 

Die Karre ist voll wie für eine achtköpfige Familie. Allein die Golfklamotten nehmen den Platz von Zwillingen ein. Lebensmittel für eine grosse Gruppe – sind wir eigentlich bekloppt? Das Kinderzimmer wird begehbarer Kleiderschrank und subito Rumpelkammer.

 

Ermattet lassen wir uns einen Moment fallen, rappeln uns aber noch einmal auf: „Festmacher-Bier“ im Ishus im Ort, dann nur noch fix Guacamole mit Chips, gebratenen Leberkäse mit Spiegeleiern, dazu Roten aus Frankreich.  Wir sind ja verdammt polyglott!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen