So langsam wird es Zeit, dass wir den Standort wieder wechseln. Die Reiseführer-Highlights von Ho Chin Minh City haben wir längst abgehakt. Tatsächlich liegen sie alle in einem relativ kleinen Bereich. Wäre es nicht ganz so heiß, würden wir wahrscheinlich noch viel mehr von Saigon und Cholon, den beiden Städten, aus denen Hcmc wurde, abklappern. Aber es fällt schwer, sich aufzuraffen. 34 Grad, gefühlt fast 40 – das ist heftig. Aber wir müssen ja trotzdem auf die Guck-Jagd.
So verschlägt es uns ins Backpacker-Viertel. Ein Gewusel an Guest Houses, Hostels, Dorms, Hotels und Tour- und Reiseveranstaltern. Blättert man mal ein bisschen online, wird massiv vor dieser Gegend gewarnt. Handtaschenräuber, Messer- und Pfefferspray-Attacken, Lug und Trug… Wir werfen uns mitten ins Getümmel, gucken uns einen angrenzenden Markt an und beobachten dann von einem Café aus Land und Leute. Das übliche Verkehrschaos, dazwischen Fußgänger von hier und Touristen, die das Täschchen und die Hand des Partners umklammert halten. Ein paar Backpacker sind offensichtlich auch darunter, doch das Gros schläft wohl noch seinen Rausch aus. Denn das ist es, was dieses Viertel rund um die Bui Vien Street oder die Bangkok-Entsprechung, die Khao San Road, zu den places to be des jungschen Volkes macht: Party ohne Ende, durchaus verbunden mit Kaltgetränken und unterschiedlichen Fröhlichmachern. Als kürzlich die Polizei dem wilden Treiben hier ein Ende bereiten wollte, war das Geschrei groß: kein Backpacker kommt wegen der Museen nach Saigon. Keine Party, keine Gäste… Schon ist wieder alles, wie es war. Nach einem Stündchen, in dem nicht nur ganz junge Reisende, sondern auch einige, die so tun, als wären sie ganz junge Reisende, an uns vorübergezogen sind, müssen wir zurück auf die klimatisierte Insel. Siesta!
Backpacker