Wir werden früh wach wie immer, aber diesmal wird das Wachwerden von trommelndem Regen unterstützt. Es giesst und giesst und giesst. Das hindert uns zunächst einmal daran, nach Plan vorzugehen (was an sich schon schrecklich wäre…) Es sieht alles nach Heimarbeit aus. Juan schnappt sich freiwillig den Potti, um ihn blitzblank zu wienern, ich sortiere Klamotten: Was brauchen wir im Auto, was kann aufs Dach? Dann Betten beziehen, jeder kriegt seine eigene Ikeatasche. Zwischendurch wird der Regen eine Spur weniger, was für Juan das Startzeichen für einen Spurt zu Rosie ist. Ein paar Löcher müssen noch gebohrt, ein paar Hölzchen montiert werden. Fertig. Das wunderbare, teure Gewebeband, das wir um die Kanten geklebt haben, löst sich wieder. Soll es doch. darum kümmern wir uns später.
Nicht einmal Pebbles kommt bei dem Schietwetter die Trepoe runter: Wir kommunizieren via sms. Zum Einen wollen wir morgen ihre Wasch- und Trockenmaschine nutzen. zum Anderen hat sie mal in den Van geguckt und ist ganz hingerissen. Zu recht. Die Kiste ist richtig gemütlich. Nun müssen wir nur noch sehen, dass wir den ganzen Krempel unterbringen.
Zum Verdunkeln und als zusätzliche Isolierung haben wir eine dicke Rolle Silberfolie gekauft – das Zeug, aus dem auch die Fertigschutzschilde für Frontscheiben gebastelt werden. Die müssen nun natürlich geschnitten und dann montiert werden. Zur Montage sage ich mal kurz Klettband, ist aber falsch. Wir brauchen suction cup sign hangers with track. Das sind so Saugnapf-Gummidinger, die früher in jedem Bad als Handtuchhalter verwendet wurden. Allerdings mit einem Clou: man pappt sie an die Scheibe, Folie drauf, von innen eine Art Befestigungsnadel. Das werde ich später mal fotografieren. Die dösigen suction cups (im Leben noch nicht gehört!) gibt es in einem Laden für Ladenausstattung, natürlich wieder ein Stück weg… Auch mal eine interessante Gegend. Wir kaufen die cups, die zwischen Schaufensterpuppen und Regalsystemen versteckt sind, und sind ziemlich sicher, dass das ganz gut klappen wird.
Um mal ganz etwas anders zu sehen, geben wir der Navi-Trine (ohne die wir hier komplett aufgeschmissen wären und wegen Gattenmordes wohl auch schon einsitzen würden, also: der schnellere von uns…) die Adresse von Marshall’s. Das ist die Mutter (oder Tochter? ) von T.j. Maxx, die in Deutschland tk maxx heissen. Alles, was wir dort sehen, finden wir doof und schrottig. Wieder nix mit dem Kaufrausch 🙂 Tatsächlich sind wir zu Marshall’s gefahren, weil genau gegenüber ein Canadian Tire ist. Und wie so oft brauchen wir noch ein paar Kleinigkeiten. Axt, Spaten, Abwaschschüssel… So langsam, langsam kriegen wir alles zusammen.
Bis auf Lebensmittel. Diesmal ein neues Experiment: The Real Canadian Superstore. Riesig wie die anderen, sortiert wie die anderen – wir fangen an, unsere Liste abzuarbeiten: Wasser, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Obst, Müsli, Joghurt, Dauerwurst, Corned Beef, Dosentomaten undsoweiterundsofort 🙂
Next stop liquor store: Zwei Sixpacks Bier, die ordentliche 24 Dollar kosten. Die Preise, die Preise… Ein Billigreiseland ist Kanada nicht. Aber zum Greinen ist es längst zu spät: Gleich halb neun, wir haben richtigen Hunger. Und, oh Wunder!, keine Lust zu kochen.
Die Alternativen sind Mr. James on Hastings, der Chinese, und der Pub auf Slocan’s, der es wird, weil die tolles selbstgemachtes Kartoffelpü mit Knoblauch haben. Und ein gutes Bier vom Fass.
Letzte Amtshandlung: Die Einkäufe werden im riesigen Kühlschrank untergebracht (im Eisfach dümpeln schon mit Wasser gefüllte Flaschen, die die erste Kühleinheit für unseren Cooler werden). Dann noch ein paar Zeilen Andando, vielleicht ein paar Runden Quizduell, falls ausser Elke schon jemand wach ist – und cheerio!
Hallo, ich sehe Ihr habt bald alles beieinander. Ich bin ja gespannt, ob ihr die Sachen aich alles wirklich braucht und wie ihr die Matrazen nach der ersten Nacht beurteilt. Ich finds ja echt bewundernswert wie ihr euch da ins Zeug legt und fragte mich, könnte ich das auch oder wollte ich das? Ich glaube jedoch wenn ich nucht eine Scheidung riskieren möchte, sollte ich den Gedanken daran schon alleine verwerfen. Wir wollen ja im August mal wieder frei-schnauze und nur mit groben Plan los mit dem eigenen Auto, wohin, weiss ich alerdings selber noch nicht. Italuen reizt immer, aber August ist dafür echt die falsche Zeit….vielkeicht sollten wir mal Deutschland oder Österreich (ohne Tirol, das kenben eir gut) eine Chance geben…. mmmmh, da rattereds in den Hirnzellen.
Aber erstmal gehts am Sonntag geschäftlich für zwei Tage nach Birmingham, zu euner Konferenz. Die englischen Kollegen meinten, es wär nicht grade die netteste Gegend, aber für Sightseeingtouren hab ich eh keine Zeit.
Euch einen guten Start und hoffentlich trockene Fahrt. Liebe grüsse aus der erneut verregneten Schweiz.
Freuen uns immer, von Euch zu hören. Hier regnet es gerade cats and dogs, aber Sonntag starten wir. Besseres Wetter ist ab Mitte nächster Woche vorhergesagt. Grüss Merry ol‘ England und bis bald!