Bretonische Beschaulichkeit.

Schwärmen auf den ersten Blick! Was für eine tolle Wohnung hat Juan für uns in Paimpol gefunden. Direkt am Hafen, perfekt eingerichtet in den Farben von Meer und Lagune, und aussergewöhnlich gut gelegen. Einfach toll. Drei Tage haben wir uns hier eingebucht. Es wird schwer sein, etwas Vergleichbares irgendwo an der normannischen Küste zu finden. Kurz überlegen wir, ein paar Tage zu verlängern, entscheiden uns aber doch dagegen.

 

Wir träumen uns durch die Tage, geniessen den Sonnenschein, die Boote vor der Nase. Nebenan reihen sich Restaurants aneinander. Wir fressen uns gemütlich durch, trödeln zum Apéritiv auf die Terrasse irgendeiner Bar.

 

Die Gegend kennen wir von mehreren Besuchen ganz gut. Unvergessen ist der Markt von Paimpol, der dienstags stattfindet. Wir werden ihn diesmal nicht erleben, aber das macht uns nicht wirklich unglücklich, weil wir schon so viele schöne Märkte in der Provence besucht haben. Hier gucken wir uns die Leute an: deutsche Beamte mit 2-stelligem A-Salär und Baedeker in der Hand, Bretonen, die ihr Schiff klarmachen, Wohnmobil-Touris mit typischen Plastik-Crocs an den Füssen, Gourmets, die hinter der Etagere ihrer Plat de fruits de mer versinken. Viele, viele winzige Hunde trippeln über die Promenade oder kuscheln sich auf irgendwelchen Armen. Wahrscheinlich können sie gar nicht laufen.

 

Ach, ein tolles unendliches Schauspiel. Apropos Schauspiel: Gestern, am 6. Juni,  hat sich zum 80. Jahrestag des D-Days die politische Welt am Ohama Beach versammelt, Steven Spielberg und Tom Hanks haben für ein bisschen Hollywood-Glamour gesorgt. Aber in unserem kleinen Hafen war einfach nur Donnerstag.

 

Im näheren Umkreis gibt es eine grandiose Ruine, eine Abbaye. Kennen wir. Nicht weit davon ein hervorragendes Austern-Spezialitätenrestaurant direkt am Meer. Kennen wir auch. Wir sind zu faul für alles, bleiben einfach in Paimpol, rühren das Auto nicht an, gucken uns die Stadt auch mal jenseits des Hafens an, geniessen den Spaziergang am Meer bei Ebbe. Und letztlich beschließen wir, von hier aus Richtung Hamburg zu starten. Ganz sutsche, wir haben ja Zeit.

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