Nebel! Nichts zu sehen von Bayern und dem Rest der Welt, Das hält uns aber nicht davon ab, halb neun auf dem Golfplatz zu stehen. Unsere Bags haben im Keller des Clubhauses übernachtet, wir sind also schnell am Start. Unseren Schweizern wünschen wir noch im Nebel einen guten Morgen, als die beiden Karlsruher aufkreuzen, lichtet sich das Ganze ein bisschen. Kurz vor neun auf der Driving Range haben wir klare Sicht, jeder einen Eimer mit 60 Bällen an der Seite und viele Gedanken an die bevorstehende Runde, bei der uns Pro Mathias Probst begleiten wird.
Kurz nach halb zehn sind wir auf dem Platz. Helmut ist mit Marco ubd Bruno unterwegs, wir bilden einen Flight mit Zahnärztin Ellen. Die Runde läuft ganz gut; es wird auch wieder richtig warm. Nach neun Loch und zwei Stunden ist erst einmal Pause. Wir sitzen zu sechst auf der Clubhaus-Terrasse und ruhen uns ein bisschen aus. Zeit, die Mietwagenfrage mit Hertz zu klären: Alles klar, wir geben Freitag ab und schnappen uns unser Grauchen in Cham.
Dann wieder los. Wir starten mit jeweils 60 Bällen und pitchen mit dem Sand wedge über einen Bunker. Schlag um Schlag. Wer weiter nach hinten geht, greift zum Pitching Wedge. Inzwischen beisst die Sonne richtig zu. Ich merke, wie die Haut langsam kross wird. Zeit für ein Spielchen: Wir golfen die Reise nach Jerusalem, jeder schlägt einen Ball aus dem Korb des nächsten, dann des übernächsten etc. Drei Punkte gibt es, wenn man a) mit der Wedge Bodenkontakt hat, b) in guter Haltung durchschwingt, c) mindestens aufs Vorgrün jenseits des Bunkers trifft. Klingt alles wesentlich einfacher, als es ist. Wir erholen uns beim Ballsammeln und machen weiter auf der unbedachten Driving Range. 4er Training: jeweils vier Bälle mit Driver, Hybrid, 7er Eisen und Pitching wedge. Jeweils mit Probeschwung, versteht sich… Danach je Schläger 1 Ball, auch immer mit Probeschlag. Zwischen uns kurvt Mathias, korrigiert hier und da, lobt auch mal. Dass die Körbe leergespielt werden, versteht sich von selbst. Die letzte Trainingseinheit spielt sich auf dem Putting Green ab. Drei Bälle werden an die Grünkante geputtet. Nr. 1 ganz normal, Nr. 2 ohne hinterzugucken, Nr. 3 mit geschlossenen Augen. Hört sich ganz leicht an. Ach ja? Nach ein paar letzten Sätzen zum bevorstehenden Turnier morgen früh, treffen wir die Schweizer zum Bier auf der Terrasse, die Karlsruher üben noch ein bisschen Putten. No way für uns! Wir lachen und feixen mit Marco und Bruno, dann packen wir die Klamotten in den Keller und uns in Richtung Bad Birnbach.
Eigentlich wollten wir zuhause im Apartment eine Bemme schmieren, gehen dann aber doch in die Alte Post essen. Zu schlapp für alles, jeder Muskel murrt, jeder Knochen quietscht… Der Sternenhimmel ist über uns, als wir mit einer Kugel Schokoladeneis Richtung Hütte krabbeln…