Wir haben sie ja gestern schon alle gesehen: Tausende Lkw, die auf Mitternacht lauerten, um endlich wieder auf die Strasse zu können. Entsprechend abgeklärt starten wir von Rosbach vor der Höh auf der A5 die Weiterfahrt nach Süden. Überraschung! Ausser einem bisschen stop and go in der morgendlichen rush hour um Frankfurt einigermassen freie Strassen. Sogar die Lastwagen halten sich meist rechts auf und fahren vernünftig.
Über Ludwigshafen geht’s nach Frankreich. Merkwürdig für ubs, denn normalerweise meiden wir Autobahnen. Weil hier aber wenig los ist, bleiben wir auf der Bahn. Auch tiefer im Elsass wenig los. Wir halten an irgendeinem Super U, weil uns nach Kaffee und Brötchen ist. Oder einem einfachen Plat du jour. Zwei Damen an der Info haben aber einen ganz anderen Tipp: dass chinesische Buffet im Gewerbegebiet, das sei einfach super. Nicht genau das, was man unter Elsässisch versteht, aber… Man soll den Einheimischen ja nicht widersprechen, also los.
Tatsächlich finden wir uns in einem grossen, knallvollen Laden mit überbordenden Köstlichkeiten wieder. Für 15,90 Flatrate stehen einem französische (paté, jambon und mehr), chinesische (jaotze, Rollen, dim sums) und mehr Vorspeisen zur Verfügung. Auf dem blitzsauberen Salatbüffet alles, was der Markt hergibt, daneben Austern, Shrimps, Muscheln. Und natürlich sämtluche chinesischen Klassiker von Huhn über Ente bis vegetarisch. Wer immer noch nicht genug hat, lässt sich frisch Zusammengesuchtes von einem Wok-Koch à la minute zubereiten. Allein das Dessertbuffet ist fast unüberschaubar. Mousse au alles mögliche, frisches Obst, Eis, petits fours. Gottogott. Einige Strassenarbeiter in unserem direkten Blickfeld schaufeln erbarmungslos in sich hinein. Wir sind da etwas zurückhaltender, denn wir wollen ja noch weiter. Wie überall in Frankreich wurde uns pbrigens auch eine carafe d‘eau serviert. Bestes Leitungswasser statt Wein zum Mittagessen. Und weiter geht’s.
Weiter heisst erst einmal Besançon, Weltkulturerbe-dekoriert direkt an der Doubs, die sich übrigens Du ausspricht. Wie in „Na, du…“
Der Ort hat eine beeindruckende Altstadt, eine pompöse Zitadelle, den grossartigen Fluss. Aber kein Café, kein nettes Plätzchen, an dem man mal verweilen könnte. Den Plan, hier zu übernachten, kippen wir mal schnell.
Juan hatte früher schon mal Salins les Bains ausgekundschaftet. Ein mitten im Jura verlorenes Kaff mit Europas grösster Salzgrotte, einem Salzmuseum und mehr. Seit pber 7000 Jahren ist das Salz hier zentrales Thema. Sieht aus, als würden hier Gespenster durch die Gassen huschen.
Aber wir checken ein ins Hotel Deux Forts, bekommen für 95 das kleinste vorstellbare Zimmer. Und nichts zu essen. Frankreichs Küchen machen vorzugsweise montags dicht. Doch, doch, beruhigt uns die Rezeptionslady, zwei Läden von ca. 25 seien sehr wohl offen. Ein Italiener und das Casino. Bei Casino irrt sie, die haben sich einen kleinen Urlaub gegönnt. Bleibt also Bella Italia. Nö.
Wir schnappen uns google maps, finden einen Supermarkt in der Nähe. Baguette, Schinken, Rotwein. Keine weiteren Fragen.