Es hat uns beide erwischt: Wir schniefen und röcheln, ich huste dazu im Takt – das dürfte die Quittung für die eiskalte Nacht sein. Aber es verdirbt uns auch nicht die gute Laune.
Als Erstes wird R2D2, der niedliche Heizlüfter, zurückgebracht, weil er zuviel Krach macht und gegen einen stummen Radiator ausgetauscht. Der soll es nun richten, denn eines ist mal klar: Wir werden hier nicht frieren!
Aber angeschlagen, wie wir sind, gucken wir uns trotzdem ein bisschen in der Stadt um. Der Flohmarkt, der einmal im Monat stattfindet, ist eine traurige Veranstaltung, Das liegt sicher daran, das es heute immer mal wieder regnet.
Wir flüchten in einen riesigen Supermarkt namens Pingo Doce. Der ist wirklich gut sortiert! Für den Abend kaufen wir ein bisschen Fisch, für morgen Milanesas. Sogar die schwarzen Tomaten, die wir aus Madrid kennen, finden wir!
Die Markthalle ist sonntags geschlossen, aber sonst ist hier fast alles offen. Wir schieben aber einen Schontag ein und machen es uns zuhause gemütlich, während die Waschmaschine läuft.
Zum 1. Advent zünde ich ein Kerzlein im Glas an. Juan befasst sich mit Streamingdiensten, damit wir via iphone deutsches Fernsehen schauen können, ich lese das neueste Werk von Ildiko von Kürthy. Es geht ums Älterwerden, Verlust und Tod – ich finde es sehr bemüht. Auch die Komik will sich mit nicht erschließen, also lege ich es nach 60, 70 Seiten zurück ins elektronische Regal. Mein Bibliotheksabo skoobe ist schier unerschöpflich…
Zu großen Aktivitäten fühlen wir uns nicht fit genug, also igeln wir uns hier im sechsten Stock mit Blick aufs Meer ein.
Abends sehen wir zum Fisch Hamburger Umland: Tatort. Dazu zeigt der Kamin, was er kann. Um die Wärme zu konservieren sind sämtliche Jalousien geschlossen – das machen hier alle so. Rechtzeitig tritt auch der Ölradiator in Aktion: die Bude ist halbwegs warm.