Goldenes Buch?

Schwer vorstellbar, dass jemand wesentlich länger als wir in Bad Birnbach bleibt. Wir rechnen quasi stündlich damit, dass der Bürgermeister anklopft und uns ins goldene Buch des Dorfes nötigt. Also: Schön in Deckung bleiben. Dienstag werden wir weiterziehen…

 

Die Wahrheit ist: Wir kennen hier in diesem Dorf jeden Stein, sind aber immer noch nicht genervt, weil der Bella Vista Golfclub wirklich gemütlich ist. Noch vor der Dusche, aber nach dem Zähneputzen schlagen wir jeder 50 Bälle, bevor es auf die Runde geht. Ganz geruhsam, wie die Bergziegen mit Blick aufs hügelige Niederbayern, krabbeln wir rauf und runter, von Bahn zu Bahn, von Loch zu Loch. In einer Sekunde euphorisch, in der nächsten zu Tode betrübt. Golf ist nichts für Feiglinge…

 

Der Tag ist wieder bilderbuchmässig: 22, 23 Grad, himmelblau – schön. Nach der Runde finden wir tatsächlich noch einen Bäcker, der trotz Pfingstsonntag Brötchen hat. Dazu zuhause Rühreier, Kaffee, Kleinkram – feines Frühstück. In den nächsten Stunden hören wir fast nichts voneinander: Jeder ist in sein Buch vertieft, bis die Stunde schlägt: „Lass uns doch noch eine Runde spielen.“

 

Es ist zwar windig, aber toll! Wir jubeln, fluchen, spielen, verzweifeln, kichern in einer schönen Runde. Danach sind wir nur noch für frisches Bier und Abendessen zu haben. Ohne Klamottenwechsel stürzen wir zu „Wasner“ in den Biergarten. Juan bekommt einen Pfingstochsenbraten, ich ein Brathendl. Kurz vorm „Tatort“ noch ein bemerkenswertes Eis, dann tauchen wir ein in die ARD-Kriminette aus Bayern…

 

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