Transsib 2018 – Kazan, die schöne Tatarin

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Glaubt man den Erfahrungen anderer Weitgereister aus Büchern, Blogs und Berichten, ist der Schlaf in den russischen Eisenbahnen der tiefste und süsseste, den man sich überhaupt vorstellen kann. So, so. Wie schlafen die denn sonst? Die Wahrheit ist: Trotz blütenweisser Bettwäsche und gemütlicher Kissen sind die Betten bretthart und schmal. Der Zug rattert und knattert streckenweise höllisch, und manchmal wird man davon wach, dass er hält. Wir schlafen zwar, aber vielleicht mal ein, zwei Stunden am Stück. Und das liegt nicht am Vollmond, der uns in dieser Nacht den Weg leuchtet. So einfach ist es nicht, die richtige Position zu finden. Die Kojen auf unserer „Marea“ waren zwar auch nicht wesentlich breiter und länger, aber die Matratzen deutlich besser.

Kurz nach fünf sind wir beide wach. Zeit zu lesen, zu dösen, nichts zu tun. Gegen halb sieben erscheint der entzückende Schaffner und bietet Kaffee an. Merci!

Inzwischen ist es hell geworden, die Sonne aufgegangen. Der Indian Summer auf dieser Strecke von Moskau nach Kazan zeigt sich in schönsten Farben. Ich muss eigentlich gar nichts anderes tun, als aus dem Fenster zu gucken. Juan ist mit seinem Hotspot zugange, während wir über die Wolga fahren und pünktlich um acht in Kazan einlaufen. Es ist kühl hier, und es weht ein frischer Wind. Abschied vom Zug, der Schaffner wirft mir noch ein Kusshändchen zu. Ist der niedlich!

Auch hier funktioniert die wunderbare App für Taxis. Während ich mit Yandex korrespondiere, guckt Juan mal auf die andere Strassenseite. Da steht es, unser Hotel Crystal. Aha, deshalb hat Yandex 69 Rubel, also 90 Cents, als Fahrpreis vorgegeben… So einfach man den Wagen bestellen kann, so einfach kann man ihn auch wieder canceln.

An der Rezeption des Crystal verhandeln wir via google translator auf Russisch (Tatarisch ist die zweite Amtssprache in der Republik, aber wir können ja beide nicht) mit der zauberhaften Olga. Es ist halb neun, check-in normalerweise um 15:00. Für die Hälfte des Zimmerpreises – wir reden über knapp 15 Euro – gehört Nr. 328 bereits jetzt uns. Weitere neun Euro (für zwei!) und wir können auch gleich frühstücken. Das Zimmer ist gross, sauber, unspektakulär, mit Blick auf den Bahnhof. Die Lage ist deshalb vorzüglich, weil wir übermorgen früh viertel vor sechs schon weiterfahren. Nur einmal über die Strasse und schon am Gleis. Sehr !

Wir ruhen uns einen Moment aus, putzen die Zähne und gehen ins Restaurant. Kaffee! Das Buffet ist lustig. Quadratische, weisse Stückchen heissen Omlette, dann gibt es noch Würstchen, Spaghetti, Reis mit Gemüse, Porridge, frisches Brot, Wurst und Käse sowie die unvermeidlichen Kuchen. Die Russen lieben es süss. So auch hier, in der Hauptstadt der autonomen Republik Tatarstan. Dann allerdings fassen wir nicht, was wir vorfinden: richtige, echte, wahrhaftige Dulce de leche – genau wie in Argentinien. Dieses süsse Zeug in Verbindung mit einem Blini, also Pfannkuchen – och, göttlich!

Diese Kalorien müssen wir schleunigst abarbeiten. Stadtplan geschnappt – und los. Der Bahnhof – und damit auch unser Hotel – liegt direkt an der Wolga, der Kreml und die Altstadt etwas erhöht westlich davon. Anders als sein rotes Pendant in Moskau ist der Kazaner Kreml von einer schneeweissen Mauer umgeben. Wir halten Ausschau nach einem Doppeldecker hop on, hop off, finden gerade keinen und laufen deshalb erst einmal in der Kreml.

Die fast 500 Jahre alte Zitadelle der Stadt ist beeindruckend: Dort steht die orthodoxe Mariä-Verkündigungs-Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert. Direkt daneben erhebt sich die Kul-Scharif-Moschee, das zweitgrößte muslimische Gotteshaus Europas nach Paris. Wenige Meter weiter wehen die rot-grünen Flaggen der Republik Tatarstan, deren Hauptstadt Kazan ist.
Tatarstan liegt etwa 800 Kilometer östlich von Moskau, aber in einer ganz anderen Welt. Aber die Welten scheinen ganz gut miteinander klarzukommen. Weil heute Freitag ist, können wir die Moschee nicht besuchen, also gleich in die Kathedrale der Orthodoxen. Was für Ikonen! Und das viele Gold! Faszinierend.

Wir ruhen uns im Doppeldecker, der plötzlich vor dem Kreml bremst, aus und lassen die Stadt während der Rundfahrt wirken. Da ist zum Einen die zauberhafte Altstadt mit ihren vielen, meist gut restaurierten Altbauten. Auf der anderen Seite der Wolga ist eine ganz moderne Stadt entstanden, in deren Zentrum viele Sportarenen, auch das Stadion der WM, liegen.

Was uns ausserdem gut gefällt: Nach der Hektik Moskaus geht es in Kazan geradezu beschaulich zu. Wir beenden unsere kleine Stadtrundfahrt an der berühmten Bauman-Strasse. In dieser 2 Kilometer langen Fussgängerzone finden wir viele Cafés, Souvenirläden und Boutiquen, ausserdem die orthodoxen Nikolaus- und Epiphanien-Kathedralen. Der Glockenturm der Epiphanien-Kathedrale ist einer der höchsten in der Welt und schon vom Kreml sichtbar. Weitere Schmuckstücke sind eine Kopie der Kutsche Katharina II., die Kasan-Katze, witzige Wasserbrunnen sowie der „Kasaner Nullmeridian“, das geographische Zentrum der Stadt, das die Entfernung zu weltweit wichtigen Städten zeigt.
In der Bauman-Strasse flanieren übrigens Kopftuch- und Minirock-tragende Russinnen unbehelligt nebeneinander. Etwas mehr als die Hälfte der 3,8 Milllionen Bewohner der Region sind tatarische Muslime. Seit der Zeit Iwans des Schrecklichen genießen sie eine weitgehende Gleichbehandlung mit orthodoxen Russen.

Wir sind sehr begeistert von Kazan, aber trotzdem hungrig. Das „Pelmeni“-Restaurant, das zu einer schicken Kette, etwa vergleichbar mit dem „Vapiano“, gehört, ist exakt, was wir suchen. Wir bestellen Ravioli und gebratene Pelmeni, dazu ein blondes Grimbergen-Bier. Vielleicht sollten wir dieses Konzept klauen, damit eine Kneipe in Hamburg aufmachen und ein feines Franchise-Konzept ausarbeiten. Kann eigentlich nicht schiefgehen!

Langsam packt uns der tote Punkt. Zu wenig geschlafen, wieder viel gelaufen und viel Wunderbares gesehen. Wir schlendern ins Hotel und halten eine Siesta, während es jetzt draussen zu regnen beginnt. Paolo Conte singt via Spotify „It’s wonderful“. What else?

 

Si uno le cree en las experiencias de los que viajan mucho en libros, blogs o artículos, es el dormir en los trenes rusos el más profundo y dulce del que uno se pueda imaginar.¿Como hacen para dormir así? La verdad es que a pesar de la ropa de cama blanca y los cómodas almohadas son las camas bastante duras y angostas. El tren se mueve para todos lados y hay mucho ruido, Nosotros dormimos una hora, aveces dos. Y eso no es porque hay luna llena, que hoy nos ilumina el camino. Muy simple no es encontrar la posición correcta en las cuchetas.
Pasadas las cinco estamos los dos despiertos. Tiempo para leer o no hacer nada. A las 6:30 aparece el amable guarda del tren y nos pregunta si queremos café. Merci!
Mientras tanto se puso claro y el sol empezaba a salir. El dorado de las hojas en otoño en este tramo de Moscú a Kazan, nos muestra unos colores fabulosos. Yo solo miro todo el tiempo por la ventana. Juan está entretenido, tratando de hacer un Hotspot en su handy, mientras cruzamos el Volga y puntualmente a las 8 horas arribamos en Kazan. Está frío y sopla un viento fresco. Nos despedimos del tren, del guarda simpático y el nos tira un beso con la mano.
También aquí funciona el fantástico app para pedir el taxi. Mientras yo con Yantex me comunicó, Juan mira hacia el otro lado de la calle y me dice : allí frente a la estación está nuestro hotel Crystal. Ahora entiendo por qué en Yantex decía que el viaje en taxi costaría 69 rublos, unos 90 cestavos de Euro. Así de simple como pedí el taxi, así de simple se cancela.
En la recepción del hotel Crystal, no hablan inglés y toda la conversación se hace a través del traductor de ruso de Google hablándole al teléfono (Tártaro es la segunda lengua en esta república, nosotros no conocemos ninguna de las dos) con la amable recepcionista Olga. Son las 8:30 de la mañana, el check in normalmente es a las 15:00
Por la mitad del precio de la habitación por un día , estamos hablando de 15 Euros, podemos tener la habitación Nro. 328 lista en ese momento y por 9 Euros más (para dos) podemos en seguida desayunar. La habitación es grande, limpia, espectacular, con vista a la estación central. Donde está ubicado el hotel, era esencial para nosotros, porque pasado mañana muy temprano 5:45, tenemos que tomar el próximo tren. Solo cruzamos la calle y lo tomamos.
Descansamos un rato y luego bajamos a desayunar. El bufete que sirven es divertido, panqueques de forma cuadrada, salchichas, espaguetis, arroz con verduras, pan, salame, queso y muchos dulces como tortas y rellenos. A los rusos les encantan los dulces, también aquí en la capital de la república autónoma tártara. Después no podemos creer lo que vemos, verdadero dulce de leche como en Argentina. Nos comimos unos „Blini“ que son como panqueques, con dulce de leche. Buenísimos!!.
Todas esas calorías tenemos que quemarlas, por eso tomamos nuestro plano de la ciudad y a caminar.
La estación y nuestro hotel están a la orilla Del Río Volga, el Kremlin y la parte vieja de la ciudad un poco más alto y en dirección oeste. Distinto al de color rojo de Moscú , es el Kremlin de Kazan rodeado por un muro de color blanco. Queríamos tomar primero el bus de dos pisos para visitar la ciudad, pero como no venían , fuimos a visitar el Kremlin.
La ciudadela de casi 500 años de antigüedad es impresionante: allí se encuentra la Catedral Ortodoxa de la Anunciación del siglo XVI. Justo al lado se encuentra la Mezquita Kul Sharif, la segunda iglesia musulmana más grande de Europa después de París. Unos metros más adelante, ondean las banderas rojiverdes de la República de Tatarstán, cuya capital es Kazán.
Tatarstan se encuentra a unos 800 kilómetros al este de Moscú, pero en un mundo completamente diferente. Pero los mundos parecen llevarse muy bien entre sí. Porque hoy es viernes, no podemos visitar la mezquita, así que vamos directamente a la Catedral Ortodoxa. Qué íconos! ¡Y todo ese oro! Fascinante.
Descansamos, subiéndonos al bus de dos pisos que de repente frena delante del Kremlin, y deja que la ciudad haga efecto durante el viaje de ida y vuelta. Por un lado está el encantador casco antiguo con sus numerosos edificios antiguos, en su mayoría bien restaurados. Al otro lado del Volga, ha surgido una ciudad muy moderna, con muchos estadios deportivos en su centro, incluido el estadio de la Copa Mundial.
En la calle Bauman-Strasse, las mujeres rusas que llevan pañuelos en la cabeza y las que llevan minifaldas caminan una al lado de la otra sin ser molestadas. Poco más de la mitad de los 3,8 millones de habitantes de la región son musulmanes tártaros. Desde la época de Iván el Terrible, han disfrutado de un amplio trato igualitario con los rusos ortodoxos.
Estamos muy entusiasmados con Kazan, pero tenemos hambre. El restaurante „Pelmeni“, que pertenece a una cadena, es exactamente lo que buscamos. Pedimos ravioles y pelmenes fritos, acompañados de una cerveza Grimbergen rubia.
Lentamente el cansancio nos está ganando. No hemos dormido lo suficiente, hemos vuelto a caminar mucho y hemos visto muchas cosas maravillosas. Entramos al hotel para tomarnos una siesta, mientras que ahora, afuera empieza a llover. Paolo Conte canta „It’s wonderful“ a través de Spotify. ¿Qué más queremos?

2 Kommentare zu „Transsib 2018 – Kazan, die schöne Tatarin“

  1. Wieder mal ein toller Beitrag der richtig Spass macht zu lesen 🙂 Wir waren übrigens auch im Crystal-Hotel 😀 sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Kasan hat uns ebenfalls richtig gut gefallen, eine schöne Stadt. Toll finde ich auch, dass ihr die lokalen Leute immer wieder porträtiert.

    1. Danke schön! noch sind wir in Irkutsk, aber morgen früh nehmen wir Abschied von Russland und fahren Richtung Peking. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir dieses Land wiedersehen!

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