Der erste Blick morgens aus dem Fenster: das Meer ist heute ganz schön aufgewühlt. Der zweite, aus dem Küchenfenster: Die Anden sind weg. Verschwunden hinter dichten Nebelschwaden, die langsam Richtung Ozean wabern.
Wir frühstücken spät, müssen aber raus ins Leben: Wird der Schlüssel nicht bis 12 abgegeben, macht die Maid Feierabend. Also marschieren wir heute mal Richtung Norden, sehen uns den alten Leuchtturm und die Erdbebenschäden drumherum an. Beobachten das Meer, ein paar Angler…
Der Lider (nicht Lidl!)-Supermarkt ist nur ein paar Kilometer entfernt, also machen wir uns gemütlich auf den Weg, während sich so langsam auch mal die Sonne zeigt. Nach amerikanischem Vorbild wurde eine Mall inkl. McDonald’s hier aufgebaut. Offenbar ist der Appetit nach Halloween-Kinkerlitzchen vergangen, jetzt heißt es hier: Weihnachten! Geschmückte Bäume, traditionelle Tischdekorationen, Weihnachtsmänner und Engelchen – alles da. Eines ist sicher: Wenn es dann wirklich weihnachtet, herrscht hier garantiert die große Hitzewelle. Von Mitte Dezember bis März sind 40 Grad keine Seltenheit. Mal sehr , ob sich irgendwann das Hamburg-Weihnachten-Heimweh-Gefühl einstellt… Heute noch noch, heute erst ein bisschen Shopping, dann mit Wasser, Kram und Wein in den Tüten zu träge, um die drei, vier Kilometer zu Fuß zu gehen. Wir schnappen uns ein Taxi 🙂
Mittlerweise hat sich auch alles wieder zugezogen, der Wind pfeift ums Haus. Wie gut, wenn man etwas zu lesen hat. Natürlich lachen wir über Frau Künast, die sich im Lincoln Memorial fotografieren ließ und dazu postete: „Washington in Washington. Und ich.“ Den shitstorm muss man auch erst einmal überstehen… Ich spiele auch schnell noch mal ein bisschen farmville2 – die Viecher wollen ja auch versorgt werden.
Ein ausgesprochen gemütlicher Nachmittag. Heute Abend gibt es urdeutsches Essen (ja, ja: WHO), nämlich Bratwurst, Möhrchen und Kartoffeln. Wir werfen noch eine Münze, wer kocht.
