Sonne satt am Heiligen Tag

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Schon früh morgens ist der Himmel wolkenlos. Wir drei frühstücken kurz beim Bäcker um die Ecke und fahren dann nach Westen: Thomas sollte den südwestlichsten Punkt Europas doch mal gesehen haben. Und die 28 Kilometer bis Sagres sind ja nun wirklich nicht die Welt.

 

Leider können wir – wie auch eine grosse Gruppe indischer Touristen – keinen Blick ins Innere des trutzigen Forts werfen. Zwar gibt es keinerlei Hinweise auf besondere Weihnachtsöffnungszeiten, aber zu ist zu. Statt des Forts  besichtigen wir die Klippen, lassen uns ordentlich vom Wind durchpusten, der bei 20 Grad aber eher warm ist. Kurz vorm Rondell, über das wir zum Leuchtturm fahren, gibt es links noch eine unscheinbare Strasse. Sie führt direkt in eine bildschöne Bucht, in der Könner zeigen, was sie auf dem Surfbrett drauf haben. Auf einem Holzponton – es gibt keinen Strand – sehen wir mit einer Familie mit zwei Dackeln begeistert in die hohen Wellen des Ozeans, der bei dieser Sonne ein Traumtürkis zeigt.

 

Aber es fehlt ja noch der Leuchtturm. Auch zu! Na, gut – wenigstens verschliesst sich nicht die schöne Felsenküste. Auf dem Rückweg bremsen wir an verschiedenen Surfspots: Viel los auf dem Wasser bei optimaler Windlage.

 

Richtung Lagos geht es über die Landstrassen in Küstennähe. Wir kennen da ein paar schöne Plätzchen… An einem lädt Thommy zum Lunch auf der Sonnenterrasse ein. Im T-shirt geniessen wir Garnelen und Huhn (it’s a seagull, you know?) sowie einen guten Burger. Ein Gläschen Bier, ein Weinchen – eine besondere Art des Wartens aufs Christkind.

 

Nach einer Siesta zuhause steht Thommy in der Küche, pariert das Filet, schneidet Kohlrabi und schält Kartoffeln, während sein Spezialsoesschen auf dem Herd schmurgelt. Juan muss den Tisch decken, ich bin für die Vorspeise zuständig, rühre eine Mayonnaise-Joghurt-Cognac-Sauce zu geschnittenen gekochten Garnelen. Das Ganze gibt es „an“ Avocado.

 

Gemütlich wird gegessen, danach gewürfelt. 10 000! Um uns herum, in den nächsten Häusern, findet offenbar ebenfalls kein Weihnachten, wie wir es aus dem Norden kennen, statt: Kein Baum, kein Kerzchen. In Portugal isst man am 24. en famille und feiert dann am 25. gemeinsam Weihnachten. Ob wir davon etwas mitkriegen werden, bezweifle ich. Noch vor Mitternacht klappen mir die Augen zu – Stille Nacht…

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