Sauerland, Westerwald – Mosel!

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Unser holländischer Gastgeber übertrifft sich beim Frühstück im Sauerland. Alles frisch, alles gut. Bevor wir uns wieder auf die Socken machen, gehen wir erst einmal eine Runde spazieren. Berg hoch, Berg runter, durch den Wald, nahe am Abhang, sicherheitshalber einen Moment in die örtliche Kirche…

 

Zwar scheint die Sonne, aber der Frühling kommt mit 6 Grad noch nicht so richtig in Gang. Es wird ein bisschen wärmer, als wir gegen halb elf wieder auf abenteuerlich kleinen Strassen Richtung Südwesten fahren. Schmallenberg, Lennestadt, Kreuztal, Siegen – wir kennen die Welt. Da zum Glück die Sonne scheint, sieht es heute auch alles nicht mehr so trostlos aus. Je näher wir an Koblenz kommen, umso näher kommen wir an 20 Grad heran.

 

Am Deutschen Eck parken wir, laufen ein bisschen durch die Stadt und essen direkt unterm Monument das schlechteste vorstellbare Schokoladeneis. Vieles kommt uns hier vertraut vor: russische, chinesische Reisegruppen, dazu heimweise  Rentnerbataillone und Amis, die per obszön teurer Rhein-Moselkreuzfahrt darüber nachdenken, warum dieser deutsche Kaiser den Donald noch gar nicht besucht hat. Oder – hat er?

 

Fragen zur Mosel? Nur zu! Wir haben sie meterweise bis Bernkastel abgeklappert, sind durch Weinberge und über Landstrassen gereist, hatten kein wifi, was wiederum zur Folge hatte, dass ich bei jedem Hotelschild losgespurtet bin. Viele, viele Gasthäuser haben an diesem Dienstag vor dem Feiertag Ruhetag. Kein Zimmer, kein Wein, kein Saumagen. Einige haben einen deutlich hörbaren Knall und wollen für ein Zimmerchen unterm Dach 160 Euro. Klar, dass das kein Mensch zahlt, sicher nicht die zahlreich angereisten Holländer und Belgier. Und wir schon mal gar nicht…

 

Irgendwo funktioniert kurzfristig das Internet, wir finden in Bernkastel-Kues das Hotel Germania. 60 Euro inkl. Frühstück. Geht doch! Hinterrücks über einen Weinberg halten wir kurz mitten in einer Fussgängergasse vor dem Etablissement. Ausser uns verhandeln noch zwei mit dem Vogel an der Rezeption. Das Problem: Er ist Inder. Spricht kein einziges Wort deutsch, radebricht auf englisch, dass das Zimmer nunmehr 75 Euro kosten würde. Die anderen beiden und ich mauern: 60! Das bespricht er per Handy in Hindi kurz mit seinem Chef – ok. Sein Englisch ist gruselig, aber dann sagt er lächelnd, man könne es ja mal auf Französisch versuchen. Kein Problem. Doch… seins! Ich nehme den Schlüssel, wir packen die backpacks ins grosse Zimmer und parken das Auto direkt an der Mosel.

 

Klar, dass im Germania auch das Restaurant geschlossen ist. Aber die Auswahl ist ganz gut im Ort. In einem Café-Restaurant essen wir ein bisschen, trinken Bier, weil wir völlig dehydriert sind und lassen den Moselwein Wein sein… Nach dem Essen noch ein Spaziergang am Fluss – wir sind vom Reisen ziemlich erledigt und lange vor zehn in unserem „Ashram“…

 

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