Oh, Madrid!

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Erst einmal müssen wir mit diesem wunderbaren Hotel Miravella abschliessen. Als wir gestern kurz nach neun in den grossen Speisesaal kamen, traute ich mal meinen Augen nicht: nur Kerle! Allein, zu zweit, in Gruppen. Die einzigen weiblichen Wesen ausser mir: zwei Kellnerinnen, davon eine aus Rumänien. Trucker und Monteure, ach so…

 

Aus dem 11,50-Menü suchen wir als Vorspeise Salat und Süppchen (mir ist kalt!) aus, abschliessend Merluza und zwei Tournedos vom Grill, zu guter Letzt zwei Flan. Wasser und Wein sind in diesem unfassbaren Preis inklusive.

 

Bevor wir die letzten knapp 300 Kilometer nach Madrid in Angriff nehmen, frühstücken wir in aller Ruhe. Der Weg führt uns dann auf die kaum befahrene Autobahn. Was für Landschaften wir hier sehen! Berge, Felsen in vielen Farben, riesige Felder, ein paar Oliven – das alles gefällt uns sehr.

 

Madrid mit über 6 Millionen Einwohnern ist dann etwas ganz anderes. Eine richtige Grossstadt! Unser Hotel liegt so zentral, dass fast alles zu Fuss erreicht werden kann. Wir checken ein und sehen zu, dass das Auto so schnell wie möglich in die Garage kommt. Das Halten vorm Hotel kostet 300 Euro Strafe, das wollen wir doch nicht. Dagegen ist das Parkhaus mit 22 Euro pro Tag ja geradezu ein Schnäppchen. So: Auto weg, ab ins Hotel. Wir bekommen ein schönes Zimmer mit Terrasse im 6. Stock. Aus irgendeinem Grund wurden wir upgegraded. Nichts zu meckern.

 

Nach einem kurzen Break im Zimmer machen wir uns auf die Socken. Um die Ecke liegt die Gran Via, die elegante Lebensader der Stadt. Ein Päuschen in einem Pinxo-Laden, der uns sehr an San Sebastian erinnert. Auf dem Tresen ist aufgereiht, was als Fingerfood verschlungen wird. Ein paar Kleinigkeiten, los geht es: Erst mal nach links, zur Plaza de España, dann wieder zurück und in die entgegengesetzte Richtung.  Wir staunen über die wunderbaren Jugendstilgebäude, sind beeindruckt von den Menschenmengen, die sich durch die Strassen schieben und viel, viel Verkehr. Eigentlich wollten wir uns ja nur treiben lassen, aber irgendwie landen wir vorm Thyssen-Bornemisza-Museum. Es ist erst halb fünf, also gehen wir hinein. Was für Schätze, die Heini Thyssen samt Vater und fünfter Frau gesammelt und schliesslich für 350 Millionen Dollar an den spanischen Staat verkauft haben.

 

Wir sehen alles, was gut und teuer ist: Picasso, Miró, Braque, aber auch Frans Hals, van Gogh und Matisse und viel mehr. Das dreistöckige Haus wird von oben nach unten aufgerebbelt: Von ganz alt bis in die 80er Jahre, also Roy Liechtenstein und Mark Rothko. Grossartig! Zusätzlich sehen wir noch eine Bauhaus-Ausstellung. Unfassbar, was hier alles zusammengetragen wurde. Wir sind richtig fasziniert!

 

Beseelt tapern wir durchs weihnachtlich geschmückte Madrid wieder Richtung Hotel, legen nur einen Moment die Füsse hoch und stürzen dann in ein nahes Restaurant. Guter Hauswein, bodenständige Küche. Madrid gefällt uns auf den ersten Blick sehr. Juan war hier vor vielen Jahren, ich mal tageweise zu Jobs – alles ist also ziemlich neu für uns und freut uns entsprechend.

6 Kommentare zu „Oh, Madrid!“

  1. Staunen über Madrid- die Riesengröße -und die vielen Kunstschätze.Aber mühsam ist Euer Wissensdurst.
    weiter viel Spaß und Erleben und bleibt gesund,munter und fröhlich und grüße aus Winsen.

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