Mielno zwischen See und Meer

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Das Wetter ist richtig schön. Sonne, etwas Wind, ein paar Wolken – perfekt. Wir frühstücken im Hotel: Es gibt Teller mit viel zu viel, statt Buffet mit noch viel zu viel mehr – die Corona-Vorschriften bringen das Personal hinterm Servicetresen ordentlich ins Schwitzen, denn es muss nun alles vorbereiten. Drei, vier Sorten Brot und Brötchen, Schinken, Wurst, Käse und mehr, dazu noch warme Würstchen und eine Art griechischen Salat. 

 

Wir reißen uns zusammen, machen uns nach der PK des Robert-Koch-Instituts (Grusel in NRW rund um Toennies) auf den Weg: Kilometer im Kilometer entlang des landseitigen Sees. Ein paar Boote, Angler, dicke Schilffelder am Ufer, Enten mit Nachwuchs, quakende Frösche – hier trifft der Begriff Idylle genau.

 

Müssten wir uns von irgendetwas erholen, wäre das hier der Ort. So genießen wir einfach die Natur. Und sind ganz begeistert von ein paar dümpelnden Hausbooten am Steg auf dem See und luxuriösen Baum- und Landhütten an Land. Später gucken wir mal: die Hausboote kosten rund 300 pro Nacht, die Hütten bis 500. Euro, wohlgemerkt!

 

Irgendwann wechseln wir die Seite und gehen ans Meer. Etwas mehr Wind, viel mehr Menschen, aber immer noch überschaubar. Die polnischen Sommerferien beginnen nach den Wahlen am kommenden Wochenende. Wir stapfen mit den Füssen im Wasser kilometerweit Richtung Hotel. Es kribbelt schon ein bisschen auf der Haut. Sonnenbrand-Verdacht…
Jenseits des Strandes über einen kleinen Waldweg stehen wir plötzlich vor einem bizarren Bauwerk: Pirat. Aha. Aha? Hier steht ein Räucherofen neben dem anderen, Fische landen vom Boot direkt im Rauch. Der Duft ist unbeschreiblich! Direkt bei den Fischern eine Kneipenterrasse, auf der wir ein Bier in der Sonne zischen und das Strandleben beobachten. Schade, dass wir noch keinen Hunger haben.

 

Aber das kann ja noch werden. Siesta im Hotel, dann machen wir uns wieder auf Richtung Pirat. Fast zwei Kilometer, aber kein Platz in der untergehenden Sonne. Also wieder retour. Auf halbem Weg sehen wir an der Straße ein Restaurant, das ganz gut aussieht. Und das ist es auch! Abstand wir gewahrt, die Kellnerin trägt zwar ein Visier, aber das ist hochgeklappt. Masken? Nicht eine…

 

Es gibt für uns ein sehr gutes Dorschfilet mit Kartoffeln und Rohkostsalat, die gleichen Beilagen zu einem wirklich erwähnenswerten Hähnchenschnitzel, dazu zwei große Biere. Das Ganze mit Tip für knapp 16 Euro. Unfassbar! Unfassbar auch, dass deutsche Urlauber im Internet schon über höhere Preise heulen…

 

Wir gehen beschwingt nach Hause, sehen noch ein Corona Special im ZDF. Kaum ist der Schock über die neuen Fälle rund um die Fleischfabriken und den lock down rund um Gütersloh halbwegs verdaut, gibt es eine Doku über den Konzern Nestlé. Die gibt einem dann den Rest…

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