Mit der trödeligen Ruhe des Vormittags ist es genau zu dem Zeitpunkt vorbei, als wir von der U-Bahn-Linie 2 in die 1 umsteigen: Der Zug, der uns zum Tiananmen-Platz bringen soll, ist so voll, dass auf der Bahnsteigen brüllende Hilfskräfte stehen, damit ja noch ein, zwei mehr sich in die Wagen pressen können. Fehlt nur noch, dass sie wie in Tokio nachschubsen. Zum Glück ist diese Luft abschnürende Fahrt bei der 2. Haltestelle vorbei. Gemeinsam mit einigen Tausend anderen strömen wir auf den Platz des Himmlischen Friedens.
Himmlisch, wenn man Menschen, insbesondere Menschen in langen Schlangen, mag. Während wir uns einreihen, um für die Unterführung (!) unter der Straße und damit in die Nähe des Eingangs in die Verbotene Stadt zugelassen zu werden, denke ich kurz an Flucht. Es gibt ja auch zauberhafte Bildbände über das Palast-Museum, wie dieser Part Pekings offiziell heißt. Aber natürlich bleiben wir in der Schlange und warten geduldig, bis wir uns mit dem nächsten Schub der nächsten Absperrung nähern. Noch lange nicht der Sicherheitskontrolle, da fehlt nun wirklich noch die eine oder andere Biegung. Aber immerhin – es geht voran. Mich beschleicht ein leichtes Panikgefühl: Wie wird das Ganze unterirdisch? Beruhigend ist, dass trotz der Masse Mensch weder geschubst noch getreten wird. Wir bewegen uns eher wie ein riesiger Maiskolben: Körnchen für Körnchen klar voneinander getrennt, aber eng beieinander stehend. Treppe runter, Sicherheit, paar Meter unterirdisch, Treppe wieder hoch. Wir stehen vor der Mauer und halten uns links, um die Eintrittskarten zu kaufen. Wie viele Stunden wird das dauern? Kein Grund zur Sorge, bereits zehn Minuten später stehen wir mit Eintrittskarten wedelnd vor dem Eingang: die Leute an den 30 Kassenschaltern arbeiten zügig, wir haben die 120 Yuan für die beiden Karten passend – zack.
Und dann geschieht das Wunder: Nach dem ersten Palasthof entzerrt sich das Menschenknäuel tatsächlich ein wenig. Wir haben Audio Guides in spanisch, bzw. deutsch um den Hals hängen ( je 40 Yuan) und laufen staunend durch die großartige Verbotene Stadt. Der berühmte Kaiserpalast ist eine der größten Palastanlagen der Welt. Dort lebten und regierten bis zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt unter Androhung der Todesstrafe verwehrt. Die Verbotene Stadt liegt am nördlichen Ende des Platzes des himmlischen Friedens. 1987 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Sie stellt ein Meisterwerk der chinesischen Architektur dar und ihre Anlage entsprach der Weltsicht der kaiserlichen Herrscher: ein annähernd rechtwinkliger Grundriss – ausgerichtet entsprechend dem Prinzip von Yin und Yang an der Nord-Süd-Achse – und die Verbotene Stadt als Machtsymbol des Kaisers in der Mitte. In ihr befanden sich unter anderem die Paläste der Herrscher. Die Dächer der meisten Hauptgebäude waren teilvergoldet und mit in Gelb, der Symbolfarbe des chinesischen Kaisers, glasierten Ziegeln gedeckt. Kein Gebäude in Peking durfte die Verbotene Stadt in der Höhe überragen.
Die Pracht der Hallen, des Palastes und der Nebengebäude ist beeindruckend. Natürlich faszinieren uns die Dächer, die Schnitzereien, die großartigen Deckenfacetten. Wir investieren noch jeweils 10 weitere Yuan und erkaufen uns damit das Recht, die Schätze eingehend zu betrachten. Verbunden mit diesem Eintrittspreis ist ebenfalls eine relative Entspannung: Man findet plötzlich Sitzplätze zum Ausruhen, kann die großartigen Jadearbeiten in aller Ruhe bewundern und an den ehemaligen Gemächern der Konkubinen vorbei schlendern. Der Knopf im Ohr und englischsprachige Aufsteller halten uns darüber auf dem Laufenden, was das Auge gerade wahrnimmt. Sobald wir diesen Bereich verlassen wird es wieder so voll, dass wir durchs Nordtor verschwinden, nicht ohne einen Alarm auszulösen! Wir haben mit unseren Fluchtgefanken völlig verdrängt, dass wir die Audio Guides natürlich noch abgeben müssen und fühlen uns beim Schrillen der Sirene einen Moment wie ertappte Ladendiebe. Aber das ist schnell und unkompliziert geregelt und während wir die Verbotene Stadt nun tatsächlich verlassen, schrillt der Alarm im Sekundentakt, weil andere ebenso dusselig sind wie wir. Unterm Strich: Was für ein Erlebnis! Wir hätten es trotz des eher beschwerlichen Wegs, der dann ja zum Ziel geführt hat, unter keinen Umständen missen wollen. Um aber keine Abschlusspanik in der überfüllten U-Bahn erleben zu müssen, schnappen wir uns ein Taxi zum Hotel: Augen und Füße müssen sich dringend ausruhen!
La Ciudad Prohibida
La Ciudad Prohibida fue el palacio imperial chino desde la dinastía Ming hasta el final de la dinastía Qing. Se encuentra en el centro de Pekín, China, y en la actualidad alberga el Museo del Palacio. Durante casi 500 años fue el hogar de los emperadores de China y su corte, así como centro ceremonial y político del gobierno chino.
Construido entre 1406 y 1420, el complejo alberga 980 edificios y ocupa 720 000 m². El conjunto ejemplifica la arquitectura palacial tradicional de China y ha influido en el desarrollo cultural y arquitectónico de Asía oriental y otras partes del mundo, por lo que la Ciudad Prohibida fue declarada Patrimonio de la Humanidad en 1987.[Además, está considerado por la Unesco como el mayor conjunto de estructuras antiguas de madera en el mundo.
Desde 1925 la Ciudad Prohibida ha estado bajo control del Museo del Palacio, que cuenta con una extensa colección de obras de arte y objetos que pertenecieron a las colecciones imperiales de las dinastías Ming y Qing. Parte de la antigua colección del museo se encuentra hoy en el Museo Nacional del Palacio en Taipei, pues ambos museos pertenecieron a la misma institución y se dividieron tras la Guerra Civil China.